Topinambur, auch Erdbirne genannt, wird manchmal fälschlicherweise eine blutzuckersenkende Wirkung nachgesagt, das ist jedoch nicht korrekt. Warum diese „tolle Knolle“, die zu den Sonnenblumengewächsen gehört, trotzdem nicht vernachlässigt werden sollte, ist leicht erklärt: Sie bewirkt nach ihrem Verzehr nämlich nur einen geringen Blutzuckeranstieg und kaum Blutzuckerschwankungen – und dafür gebührt Ihr natürlich ebenfalls ein Platz in der Reihe der Wundermittel aus der Natur.
Der Grund für den verminderten Blutzuckeranstieg besteht darin, dass Topinambur Mehrfachzucker in Form von Inulin beinhaltet, und Inulin nur gering verstoffwechselt wird. Inulin ist ein Ballaststoff und hilft als solcher Blutzuckerspitzen nach dem Essen zu vermeiden – einer der wesentlichsten zu vermeidenden Faktoren für Diabetiker!
Ein weiterer Vorteil von Topinambur besteht darin, dass sie durch ihren Sättigungseffekt Heißhungerattacken vorbeugt und nur eine geringe Menge an verdaulichen Kohlenhydraten beinhaltet. Obendrauf ist sie auch noch äußerst kalorienarm und beugt durch ihre tollen Eigenschaften generell Übergewicht und Diabetes vor.
Inulin sollte man übrigens nicht mit Insulin verwechseln, damit hat es natürlich absolut nichts zu tun. Es besteht aus bis zu 90 Zuckerbausteinen, die Grundelemente sind Fruktose und Glukose.
Inulin ist ein prebiotischer, wasserlöslicher Ballaststoff, der die Mineralstoffaufnahme fördert. Es wird mittlerweile auch von der Lebensmittelindustrie eingesetzt, um den Ballaststoffanteil der Produkte zu erhöhen. In diversen Diabetikerprodukten (die bekanntlich nur noch Diätprodukte genannt werden dürfen) dient es als Ersatz für Stärke, da es keine Insulin-Ausschüttung bewirkt.
Als Süßungsmittel für Diabetiker eignet es sich nur bedingt, da es einen zu geringen Süßungsgrad besitzt. Zum Süßen von Speisen und Getränken bleibt Erythrit (www.erythrit.net) eindeutig weiterhin ungeschlagener Meister.
Neben den durchwegs positiven Eigenschaften von Inulin sollte man jedoch berücksichtigen, dass bei übermäßigem Verzehr – ähnlich wie auch bei Zuckeralkoholen – Blähungen und Durchfall auftreten können.
Menschen mit einer Fructosemalabsorption wird von industriellen Lebensmitteln, die Inulin enthalten, eher abgeraten, da diese offensichtlich eine Verschlechterung der Beschwerden erwarten lassen. Das gilt allerdings nicht für Lebensmittel, die von Natur aus Inulin enthalten – wie eben Topinambur, aber auch z.B. Pastinaken, Bananen, Knoblauch, Zwiebeln und Getreide.
Hallo Markus, lese mit Begeisterung deine Einträge und habe vor zwei Monaten begonnen meinen Diabetes ernst zu nehmen und ihn in den Griff zu bekommen (habe Folgeerkrankungen und der Leidensdruck musste anscheinend erst so hoch werden, dass auch bei mir der Groschen fiel)
Gratuliere zur weisen Entscheidung! Wenn ich irgendwie helfen kann, lass es mich wissen!