Seit 13 Jahren beschäftige ich mich nun mit Ernährung und deren Auswirkung auf unsere Gesundheit. Kaum ein anderes Fachgebiet ist so umstritten und wird derart kontrovers diskutiert. Die Auswirkungen unserer Ernährung und des damit verbundenen Lebensstils sieht man tagtäglich auf der Straße herumspazieren, sowie in den überfüllten Ordinationen unserer Ärztinnen und Ärzte. Noch nie in der Geschichte der Menschheit hat es so viele übergewichtige und fettleibige Menschen gegeben, ernährungsindizierte Zivilisationserkrankungen wie beispielsweise Diabetes Typ-2 und NAFL (nicht alkoholische Fettleber) steigen weiterhin dramatisch an.Unser sogenanntes Gesundheitssystem versagt erbärmlich, Prävention dürfte ein Fremdwort sein. Man konzentriert sich offensichtlich lieber – mit mäßigem Erfolg – auf die weitaus teurere Behandlung der ernährungserkrankten Bevölkerung. Doch wer schützt uns eigentlich vor all den hochverarbeiteten Lebensmitteln, welche uns nicht nur krank machen, sondern auch unser Sterberisiko erhöhen?
NOVA-Klassifikation
Eigentlich verdienen diese Produkte der Lebensmittelgiganten gar nicht die Bezeichnung LEBENsmittel, denn das LEBEN fördern diese Produkte in den meisten Fällen wohl eher kaum – zumindest kein gesundes Leben. Nicht zuletzt deshalb hat vielleicht eine brasilianische Forschergruppe ein 4-Stufen-System namens NOVA-Klassifikation ins Leben gerufen, welches den Verarbeitungsgrad der „Lebensmittel“ berücksichtigt und als Grundlage für daraus abgeleitete Verzehrempfehlungen dienen soll. Denn wie ich bereits in meinem letzten Blogartikel (https://www.diabetesade.com/ernahrung/warum-kalorien-berechnen-ungenau-und-sinnlos-ist.html) ausgeführt habe, bietet beispielsweise die Angabe von Kalorien kaum Auskunft über den gesundheitlichen Effekt eines Lebensmittels.
NOVA hingegen unterscheidet grundsätzlich zwischen natürlichen und somit unverarbeiteten und industriell verarbeiteten Nahrungsmitteln. Im Detail basiert die NOVA-Klassifizierung auf vier Kategorien, nämlich unverarbeitete oder geringfügig verarbeitete Lebensmittel, verarbeitete Zutaten, verarbeitete Lebensmittel und die sogenannten ultraverarbeiteten Lebensmittel. Zu Letzteren gehören vor allem verpackte Lebensmittel, wie diverse Snacks, Pizza & Burger, Fertiggerichte, Wurst- & Fleischprodukte, viele Backwaren, Fertigsuppen (pulverisiert), Eiscreme, die meisten Süßigkeiten sowie natürlich auch Softdrinks. Und dabei sind es vor allem die künstlichen Zusatzstoffe, welche diese Produkte so ungesund machen. Denn es gilt, umso stärker diese Nahrungsmittel aufbereitet werden und je mehr Zusatzstoffe darin stecken, desto ungesünder sind sie in der Regel. Auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) weist darauf hin, dass der häufige Verzehr von Nahrungsmitteln der Kategorie 4 (= hochverarbeitet) Krankheiten wie Übergewicht, Adipositas, Bluthochdruck, Typ-2-Diabetes sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigt und die Lebenserwartung verkürzen kann (1).
Zucker, Salz und Zusatzstoffe
Bereits im Jahr 2017 bestätigte übrigens eine Studie, welche in der Fachzeitschrift „The Lancet“ veröffentlicht wurde, dass jedes Jahr 11 Millionen Todesfälle weltweit auf ungesunde Ernährung zurückzuführen sind. Diese ist somit für mehr Todesfälle verantwortlich als jeder andere Risikofaktor auf der Welt. Laut den Studienergebnissen nehmen die Menschen 10x so viele zuckerhaltige Getränke und 86% mehr Salz zu sich als empfohlen! Und gerade hochverarbeitete Lebensmittel weisen neben ihren künstlichen Zusatzstoffen auch häufig zu viel Zucker, ungesunde Fette und Salz auf.
Tipp: Auf vielfachen Wunsch gibt es nun endlich auch in Wien ein 4-tägiges Diabetes Ade Seminar! Unterrichtet wird nach dem einzigartigen Erfolgssystem von Markus Berndt, der Kurs richtet sich in erster Linie an Diabetiker Typ-2, Präventionsinteressierte und Menschen, die abnehmen möchten.
https://doodle.com/bp/markusberndt/diabetes-ade-intensivkurs-2025