Immer wieder wurde meine Frage nach „haben Sie auch Mehlspeisen für Diabetiker„, oder „führen Sie auch Diabetikereis“ bejaht und stolz auf die, ach so gesunde, Fruktose als Süßungsmittel verwiesen. Dieser Irrglaube ist nicht nur weit verbreitet, sondern leider auch schädlich – und das eigentlich nicht nur für Diabetiker.
Fruktose, oder besser bekannt als „Fruchtzucker“, galt lange als der „gesündere Zucker“ und das stimmt ja auch zum Teil – aber eben auch nur zum Teil!
Fruchtzucker im Obst ist tatsächlich gesund, er ist sogar süßer als Haushaltszucker und hat auch weniger Kalorien. Wenn wir also Fruchtzucker in Form von Obst (und somit auch Ballaststoffe) zu uns nehmen, steigt der Blutzucker aufgrund des niedrigen glykämischen Index (GI) langsamer an – und belastet somit die Bauchspeicheldrüse weniger. Soweit, so gut, ABER:
In den zahlreich industriell verarbeiteten und somit meist entnaturisierten Nahrungsmittel und Fruchtsäften ist die Fruktose in viel zu hoher Dosierung, und OHNE Ballaststoffe hinzugefügt und wird somit vom Körper auch anders verstoffwechselt. Die möglichen Folgen: Eine Fettleber (die nichtalkoholische Variante), Leberzirrhose, oder gar ein Leberzellkarzinom. Fruktose ist einer der Hauptverursacher für Leberschäden bei Diabetikern!
Fruktose senkt zudem die Insulinwirkung und steigert im Blut den Gehalt an gefährlichem LDL-Cholesterin, und dass wiederum begünstigt die Entstehung der Arteriosklerose.
Fruchtzucker liefert übrigens vier Kilokalorien pro Gramm, und damit genauso viel Energie wie gewöhnlicher Haushaltszucker. Folglich: Wenn Sie zu viel Fruktose zu sich nehmen, werden Sie auch erheblich an Gewicht zunehmen.
Fazit: Fruchtzucker in Obst (und teilweise auch Gemüse) ist gesund und wird vom Körper gut verstoffwechselt. Fruchtzucker in verarbeiteten Nahrungsmittel und Fruchtsäften ist ungesund und sollte nur in Maßen genossen werden.