Es ist eigentlich kaum zu glauben, dass die Weltgesundheitsorganisation WHO sich doch zuletzt dem ständigen Druck der Lebensmittellobby widersetzen konnte. Und so wurde tatsächlich die Empfehlung zum Zuckerkonsum drastisch UM DIE HÄLFTE reduziert.
Einer der maßgeblichen Gründe dafür mag wohl sein, dass Zucker nachgewiesenermaßen einer der Haupttäter für die Entstehung von Fettleibigkeit und dem Ausufern von Zivilisationskrankheiten wie Diabetes ist.
Denjenigen unter uns, die meinen, den Zucker sowieso zu meiden wie der Teufel das Weihwasser, sei ins Lehrbuch geschrieben, dass mit ZUCKER nicht nur Haushaltszucker gemeint ist. Sondern vielmehr jegliche Form von Zucker, außer dem natürlichen Vorkommen in Obst und Milch.
Dem Kampf angesagt ist damit auch Glukose & Fruktose, und somit sämtlichen Zuckerformen, die in Honig, Sirup und Fruchtsäften enthalten sind.
Wieviel Zucker sollten wir nun höchstens – ALS NICHT AN DIABETES ERKRANKTE PERSONEN – täglich konsumieren? Nicht mehr als 25g, und das sind in etwa 6 Teelöffel. Wer nun der Meinung ist, dass das gar nicht so wenig ist, sollte mal die gesetzlich verpflichtenden Nährwertangaben der im Haushalt vorhanden Fruchtsäfte, Frühstücksflocken, Ketchup, Obstsäfte, etc. genauer unter die Lupe nehmen. Zucker versteckt sich, oft auch unter „anderem Namen“ , in vielen Lebensmitteln, besonders gerne in Fertiggerichten und Getränken. Oft übersteigt bereits eine einzige Dose Energydrink auch die neue WHO Empfehlung!
Besonders perfide wird es, wenn man bedenkt, dass diese Empfehlung für Erwachsene gilt, Kinder sollten dementsprechend weniger des Suchtmittels Zucker konsumieren. Sie möchten gerne erfahren, was daran perfide ist?
Wussten Sie, dass wir Menschen segensreicherweise mit einer Art Signal ausgestattet sind, das uns Bescheid gibt, wenn wir satt sind? Unser Gehirn meldet ab einer bestimmten Menge Nahrung, dass wir aufhören sollten weiter zu essen, wir sind nämlich satt. Nicht so beim Zucker – der hebelt sozusagen diesen Mechanismus aus – und schaltet das System „lahm“. Die Folge: Unser Körper verlangt noch mehr davon, und noch mehr, und noch mehr…
Der Bestsellerautor Michael Moss geht in diesem Zusammenhang noch einen Schritt weiter, und beschreibt in seinem Buch „Das Salz Zucker Fett Komplott“ einen Punkt, den Lebensmitteltechniker hinter vorgehaltener Hand als „GLÜCKSPUNKT“ definieren.
Eine Biopsychologin namens Julie Menella fand heraus, dass es eine „exakte Menge an Zucker“ gibt, die Lebensmittel am unwiderstehlichsten macht, für Kinder, wie auch für Erwachsene. Mit dem kleinen Unterschied, dass bei Kindern jener „Glückspunkt“ im Schnitt doppelt so hoch ist, wie bei älteren Menschen.
Der erfahrene Leser ahnt schon, was jetzt kommt: Die Lebensmittelindustrie, auch nicht dumm, versetzt ausgerechnet die Produkte, die an Kinder adressiert sind, mit extra viel Zucker – und macht sie damit wissentlich süchtig! Bei nicht wenigen Kindern liegt dieser Glückspunkt, laut den Studien, die Menella durchführte, bei satten 36%!
Das bedeutet 36g Zucker auf 100g Produkt ist also in so einem Fall das optimale „Zucker-Glückspunkt-Verhältnis“, um bei Kindern zu punkten – und hemmungsloses Verlangen auszulösen!
Um diesem unseligen Treiben einen Riegel vorzuschieben und zumindest die Jüngsten unter uns vor dem „Gift“ Zucker zu schützen, dürfte sich die WHO nun durchgerungen haben, und hat mit ihrer neuen Empfehlung Alarm geschlagen. Es darf gezweifelt werden, ob sich nun etwas ändert.
Denn ohne einer ordentlichen Portion Zucker, künstlichen Aromen und synthetischen Zusatzstoffen, sind die Chemiker der Lebensmittelindustrie nicht in der Lage, auch nur ein halbwegs wohlschmeckendes Produkt auf den Markt zu bringen.
Es sollen kurioserweise noch einige Unbelehrbare existieren, die hartnäckig weiterhin den Zusammenhang von Zuckerkonsum und Diabetes ignorieren – kaum zu glauben, eigentlich!
Ich habe übrigens schon vor geraumer Zeit in einem Interview über die Kreativität des in Lebensmitteln versteckten Zuckers gesprochen. Bei Interesse bitte hier anklicken: http://www.welt-im-wandel.tv/video/mein-weg-aus-der-diabetes-falle/
…..ja,darum ist es in der Sendung gegangen.
Früher, als es noch keine Medikamente gegen Diabetes gab, lautete der Therapievorschlag: viel Bewgeung machen …..- und fettreich essen.
Inzwischen wurde bestätigt, dass ungesättigte Fettsäuren etc. einen positiven Einfluss auf Diabetes haben…….
Und heute (Freitag, 3.3.2015) war in Ö1 in der Wissenschaftssendung um 19h05 ein Bericht über einen amerikan. Biochemiker, der eine bisher unbekannte Art Fett(säure) in Zellen entdeckte, welche Diabetes entgegenwirkt………….diese Fette sind auch in vielen Lebensmitteln vorhanden…….das wird spannend!
MfG M.
Vielen Dank für diesen spannenden Beitrag!
Eventuell bezog sich dieser Beitrag auf diese Forschungen: http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-18105-2014-10-10.html