Wie wir wissen gibt es eine Vielzahl an Medikamenten gegen Diabetes, und die Pharmaindustrie verdient prächtig daran. Neben Kunstinsulin sind es vor allem jede Menge verschiedener Tabletten, die bei Diabetes von Ärzten verschrieben werden – diese haben jedoch oft Nebenwirkungen, die den Patienten nicht so ganz bewusst sind. Zum Beispiel ist eindeutig nachgewiesen, dass einige Präparate das Herzinfarktrisiko erhöhen!
Metformin ist hier eine löbliche Ausnahme. Bei der medikamentösen Diabetestherapie gilt Metformin sicherlich als eines der wirksamsten Präparate überhaupt. Es wirkt, indem es die Leber daran hindert, zu viel Zucker zu bilden. Eine der wichtigsten (positiven) Eigenschaften ist jedoch sicherlich, dass man keine Unterzuckerung durch Metformin bekommt. Die Nebenwirkungen sind ebenfalls „überschaubar“, unter Umständen bekommt man Durchfall oder verspürt Übelkeit.
Auch Alpha-Glucosidase-Hemmer verursachen keine Unterzuckerungen, allerdings werden diese immer seltener verschrieben, da ihre Wirkungsweise weniger erfolgsversprechend als andere Medikamente ist. Zudem ist nachgewiesen, dass einfaches Abnehmen wirkungsvoller als die Einnahme dieser Hemmer ist. Zudem hinterlassen Alpha-Glucosidase-Hemmer unverdauten Zucker im Darm und verursachen dadurch – vor allem zu Beginn der Einnahme – möglicherweise Blähungen, Bauchweh und Durchfall.
Sulfonyl-Harnstoffe sorgen hingegen dafür, dass die Bauchspeicheldrüse mehr Insulin ausschüttet und bewirken so eine Senkung des Blutzuckers. Dass das vor allem bei Patienten mit einer Insulinresistenz (und die haben die meisten Diabetiker Typ2, zumindest zu Beginn der Erkrankung!) nicht gerade erstrebenswert ist, hat sich offenbar noch immer nicht ausreichend herumgesprochen. Warum verabreicht man Diabetikern, die eindeutig einen Überfluss von Insulin haben, Medikamente, die die Bauchspeicheldrüse dazu anregen, NOCH MEHR Insulin auszuschütten?
Vorsicht: Bei Einnahme von Sulfonyl-Harnstoffe besteht Unterzuckerungsgefahr. Noch dazu kam es in der Vergangenheit bei Einnahme in Kombination mit Metformin zu ungeklärten Todesfällen – die deutsche Arzneimittelkommission rät daher den Ärzten, Sulfonyl-Harnstoffe nicht allzu oft zu verschreiben…
Glinide wirken ähnlich wie Sulfonyl-Harnstoffe, wobei die Bauchspeicheldrüse zumindest nicht ständig dazu angeregt wird, Insulin zu produzieren. Stark unterzuckerungsgefährdet sind Sie jedoch trotzdem bei Einnahme von Gliniden. Genaue Untersuchungen, wie sich Glinide sonst so auf die Gesundheit auswirken, gibt es keine, bei diesen relativ jungen (seit 1998 auf dem Markt) Medikamenten.
Es gibt dann noch die sogenannten Glitazone, die aber laut vielen Fachleuten komplett überschätzt werden. Zudem machen sie nachweislich dick und stehen in Verdacht, das Herzinfarktrisiko zu erhöhen.
Die Wirkungsweise der meisten Tabletten ist generell sehr ähnlich, sie zielen direkt oder indirekt auf das Hormon Insulin. Seit Kurzem sind jedoch auch neue Medikamente erhältlich, die ganz anders wirken sollen: Man nennt die „Neuen“ Gliflozine (auch SGLT2-Hemmer genannt), und diese sorgen dafür, dass mehr Zucker über die Nieren ausgeschieden wird. In einer jüngst veröffentlichten „Phase-3-Studie“ kam allerdings zu Tage, dass fast zehn Prozent der Patienten einen Urogenitalinfekt bekommen haben. Zudem lag das Durchschnittsalter leider „nur“ bei 55 Jahren, was die Aussagekraft zugunsten der Pharmaindustrie vergünstigt, da gerade bei älteren Menschen Nebenwirkungen (besonders bei den Harnwegen) auftreten. Eine eindeutige Häufung von Karzinomen hat zudem noch die Zulassung in den USA verhindert…
Der Vollständigkeit halber seien auch noch die Gliptine erwähnt, deren langfristige Risiken jedoch noch nicht ausreichend erforscht sind. Auch die Sinnhaftigkeit wird diskutiert, denn wenn alle zuvor aufgezählten Tabletten „versagen“, rät man lieber gleich zu Kunstinsulin.
Fazit: Wollen Sie nicht lieber doch die Ernährung umstellen und Sport betreiben? Garantiert KEINE Nebenwirkungen und funktioniert fast immer!