Über 10 Jahre halte ich nun Seminare & Vorträge über Diabetes Typ-2, und wie man die Zuckerkrankheit ohne Medikamente besiegen kann. Immer wieder bin ich dabei auch auf die „Einstiegsdroge“ Metformin eingegangen, und dass man die Tabletten, welche für etliche Menschen eine stark abführende Wirkung haben, in den meisten Fällen gar nicht benötigen würde. Natürlich nur dann, sofern man sich an die Regeln einer Lifestyle-Therapie hält – also eine sogenannte Lebensstilmodifikation durchführt.
Metformin und der Alterungsprozess
Niemals hätte ich mir gedacht, dass ich diesbezüglich nochmal meine Meinung überdenken würde und dass es sogar ein Vorteil sein könnte, mit Diabetes Typ-2 „beglückt“ worden zu sein. Aber selbstverständlich nicht etwa aufgrund der Zuckerkrankheit an sich. Sondern vielmehr deshalb, weil Metformin nicht nur den Blutzucker senkt, sondern offensichtlich positive Effekte in Bezug auf den Alterungsprozess haben dürfte.
Prävention
Generell wurden Menschen noch niemals so alt wie heute. Leider erhöht sich jedoch mit der gestiegenen Lebenserwartung auch das Risiko, eine der gefürchteten Alterserkrankungen zu erleiden. Metformin soll dieses Risiko reduzieren und gegen Krebs, Schlaganfall oder Herzinfarkt präventiv wirken. Interessant im Zusammenhang mit möglichen Anti-Aging Effekten erscheint auch die sogenannte TRIIM-Studie, an der sich unter anderem die Standford University und die University of California beteiligt haben.
Die Studie
Im Mittelpunkt dieser Studie stand eine Wachstumshormontherapie, beobachtet wurde dabei speziell ein Organ des Immunsystems namens Thymus. Dem verursacht durch die Hormontherapie ansteigenden Blutzuckerspiegel wurde mit Metformin begegnet. Die Teilnehmer der Studie berichteten danach, dass sie sich vitaler fühlen und auch weniger graue Haare nachwuchsen. Vor allem aber wurde der aktive Teil des Thymus wieder größer, ein Umstand, welcher deshalb so interessant ist, da das Organ normalerweise mit zunehmendem Alter an Größe verliert. Eine Schlussfolgerung daraus war, dass so der Alterung des Immunsystems entgegengewirkt werden kann.
TRIIM-X
Aufgrund der vielversprechenden Ergebnisse wurde daraufhin die TRIIM-X-Studie ins Leben gerufen, welche in einem Zeitraum von 12 Monaten unter anderem verschiedene Biomarker für die epigenetische Alterung bewerten soll. Dabei werden unterschiedliche Wirkstoffe in Kombination mit Somatropin (menschliches Wachstumshormon), Metformin und DHEA angewendet.
Quo vadis Metformin?
Hallo,
und was ist mit den viel beschriebenen Nebenwirkungen von Metformin? Sind die nun weg oder doch nicht mehr so schlimm? Der Blogbeitrag hat mich mehr verwirrt als geholfen. Vielleicht legen Sie ja noch ausführlicher nach, bitte.
Bitte nicht falsch verstehen, das war keine Einladung zur Metformineinnahme, so etwas steht mir auch gar nicht zu. Ich wollte hier lediglich darauf aufmerksam machen, dass es mitunter nicht nur „schwarz/weiß“ gibt und für Metformin relativ neue Erkenntnisse aufgetaucht sind. Ungeachtet dessen ist Metformin bekanntlich eines der bestuntersuchtesten Medikamente weltweit und hat üblicherweise neben den bekannten, mitunter bei manchen Personen auftretenden Unverträglichkeiten in Richtung Blähungen & Durchfall, kaum Nebenwirkungen. Aber nochmals zur Klarstellung: Ich bin nach wie vor der persönlichen Meinung, dass die meisten Typ-2 Diabetiker bei einer erfolgreichen Umstellung des Lebensstils (Schwerpunkt Ernährung) keine Medikamente zur Zuckersenkung benötigen und das eine Insulinresistenz reversibel ist. Da ich mich persönlich aber auch mit Altersforschung beschäftige, wollte ich mit diesem Artikel auf Erkenntnisse aufmerksam machen, die Metformin mit einer möglichen „Alterungsbremse“ in Verbindung bringen.