Es war eine selbst für mich unvermutet progressive Einschätzung, die der renommierte Arzt, Univ.-Prof. Dr. Thomas C. Wascher, auf die Frage seitens des ORF traf. Der Vorstandsvorsitzende der Österreichischen Diabetesgesellschaft wurde nach seiner Einschätzung gefragt, wie viele neu diagnostizierte Diabetiker mittels Lifestyle Intervention ihren Diabetes in den Griff bekommen könnten.
85 Prozent! Und diese Aussage kommt immerhin vom Leiter des Fachbereichs Diabetes und Stoffwechsel im Hanuschkrankenhaus, und nicht von irgendeinem „dahergelaufenen Wunderprediger“.
Die Leser meines Blogs und diejenigen, die mich kennen, wissen, dass ich diese Einschätzung zu 100% teile, und aufgrund meiner eigenen Anamnese den Wahrheitsgehalt nur allzu gut bestätigen kann. Die sich förmlich aufdrängende Frage, die sich nach solch einer Einschätzung allerdings ergibt, ist:
„Warum wählen diesen artgerechten & natürlichen Zugang der Behandlung nicht sämtliche Betroffenen“?
Aus welchem Grund ziehen nahezu alle frisch diagnostizierten Diabetiker eine medikamentöse Therapie vor, wo doch Medikamente eindeutig auch Nebenwirkungen haben, die selten Gutes verheißen?
Warum entscheidet man sich nicht für einen selbstbestimmten Weg und nimmt so unangenehme Dinge wie Unterzuckerungen in Kauf, die ausschließlich durch Medikamenteneinnahme ermöglicht werden?
Warum gibt man die Verantwortung dieser so wichtigen Entscheidung nur allzu oft in fremde Hände?
Natürlich ist es einfacher, jeden Tag seine Tabletten zu schlucken, oder sein Insulin zu spritzen, als ständig darauf achten zu müssen was man isst. Selbstverständlich ist Sport mühsam und anstrengend, außerdem hat man doch keine Zeit dafür, oder? Und Medikamente schützen ja viel besser vor den bösen Folgeerkrankungen, nicht wahr? Wer will schon Schlaganfall, Herzinfarkt, Nierenversagen, Erblindung, oder diabetischen Fuß in Kauf nehmen? Und da ist ja noch die Sache mit der kürzeren Lebenserwartung, auch nicht gerade verlockend, oder?
Eigentlich habe ich nichts gegen Medikamente und auch nicht gegen die Pharmaindustrie. Hat alles seine Berechtigung, und in vielen Fällen ist es unabdingbar und sogar lebensnotwendig, die richtigen Medikamente einzunehmen. In vielen Fällen – aber bei weitem eben nicht in allen Fällen. Und wer entscheidet, wann es nötig ist, und wann nicht?
In meinem Fall entschied ganz klar ich selbst, und setzte meine Medikamente ab. Wie wir heute wissen, mit großem Erfolg, und diese, von mir allein getroffene Entscheidung, war für mich persönlich zu 100% richtig! Doch warum tat ich das, entgegen aller Empfehlungen?
Ich möchte Ihnen gerne meine Entscheidungsgründe näher erläutern:
Zum einen war ich schon immer ein kritischer Beobachter der Pharmaindustrie, schließlich wissen wir alle, WER aus nicht gerade uneigennützigen Beweggründen fast alle medizinischen Forschungen finanziert. Lebenslange Diabetespatienten bringen lebenslang Einkünfte. Da geht es wirklich um sehr, sehr viel Geld – das freut natürlich die Pharmaindustrie. Wer sollte denn da bitte Interesse daran haben, Wege aufzuzeigen, die es vielen Menschen ermöglichen würden, weitgehend ohne pharmazeutische Mittel, Diabetes wirkungsvoll in den Griff zu bekommen?
Eines machte ich mir von Beginn an zur Regel Nr. 1: Um wichtige Entscheidungen, wie das Absetzen von Medikamenten, seriös beurteilen zu können, musste ich mir ein möglichst umfangreiches Wissen der vielschichtigen Materie aneignen und alles über mögliche Konsequenzen wissen. Ich musste mich selbst in die Lage versetzen, sämtliche Entscheidungskriterien zu kennen und beurteilen zu können. Es ist von immenser Wichtigkeit, seriöse Quellen als Basis heranzuziehen und verschiedene Aspekte zu berücksichtigen. Und: Eine ständige Selbstkontrolle in Form von häufigem Blutzuckermessen! Das ist eine absolute Grundvoraussetzung, denn nur so behält man den Überblick und kann, wenn nötig, dagegen steuern. In meinem Fall war das zum Glück nie notwendig.
Natürlich konsultierte auch ich damals einen Arzt, und natürlich war mir dessen Meinung sehr wichtig. Ich nahm die ersten paar Wochen nach der Diagnose sogar Tabletten, um rasch von meinen sehr hohen Blutzuckerwerten runterzukommen. Der Wirkstoff Metformin verursacht ja zum Glück keine Hypokaliämie, und somit blieb mir diese Erfahrung erspart. Mein Arzt, ein Facharzt für Endokrinologie und Stoffwechselerkrankungen klärte mich seriös über die Zuckerkrankheit Diabetes auf, und war in meiner Anfangsphase ein wichtiger Begleiter und Ratgeber. Es ist mir auch aus diesem Grund wichtig festzuhalten, dass ich mit meinem Beitrag niemanden in die Richtung beeinflussen möchte, alles im „Alleingang durchzuziehen“. Das ist natürlich Blödsinn, so etwas steht mir nicht zu und ich möchte auch keine Verantwortung darüber übernehmen.
Es ist gerade in der Anfangsphase sehr wichtig, sich in fachmännische Hände zu begeben und sich seriös beraten zu lassen. Dabei gehören jedoch alle Fakten und Möglichkeiten auf den Tisch und nicht eben nur die Möglichkeit einer medikamentösen Weiterbehandlung, und genau das dürfte zu kurz kommen! Exakt hier dürfte der Hund begraben liegen – bei der umfassenden Aufklärung der Diabetes-Patienten über alternative Möglichkeiten der Diabetesbehandlung und deren tollen Erfolgschancen!
Ich erzähle hier lediglich meine eigene Geschichte, die Geschichte eines Mannes, der aus Eigenverschulden heraus Diabetes Typ 2 bekommen hat. Der sich jahrelang falsch ernährt hat (darüber gehe ich noch näher ein), im Zuge seines stressigen Berufsumfeldes unzureichend bewegt hat und auch sonst nicht gerade ein „Gesundheitsapostel“ war.
Menschen wie mich gibt es mittlerweile viele. Wir wachsen buchstäblich wie die „Schwammerl aus dem Boden“. Genetisch verursacht, hören wir oft von den Ärzten. Will man uns damit sagen, dass wir arme Menschen eigentlich gar nicht selbst verantwortlich dafür sind? Das Schicksal hat es halt nicht gut mit uns gemeint? Das ist Bullshit! Das lasse ich als Argument gerne bei Diabetikern Typ 1 und einigen wenigen Diabetikern Typ 2 zu. Aber ganz sicherlich nicht bei denjenigen, die sich, so wie auch ich, dieses Schicksal selbst zugefügt haben.
Wir sind die sogenannten „Wohlstandsdiabetiker“ und damit meine ich nicht zwangsläufig, dass wir im Wohlstand leben. Ich meine damit, dass uns unsere Wohlstandsgesellschaft mit unserer Art der Ernährung und unser bewegungsarmer „way of life“ dahin geführt hat. Wir essen viel zu viel Fertigprodukte aus dem Supermarkt, Fast Food, stark zuckerhaltige Speisen und Getränke, sowie Weißmehl (Gebäck, Pasta, Brösel, usw.).
Die Genetik spielt bei uns nur insofern eine Rolle, als dass sie darüber „entscheidet“, ob wir an einer Krankheit wie Diabetes erkranken, oder eben nicht. Es ändert aber nichts an der Tatsache, dass wir selbst es waren, die wir durch unseren Lebenswandel der Krankheit überhaupt erst die Chance gaben, zu entstehen – und auszubrechen. Lassen Sie sich doch nicht die Eigenverantwortung dafür nehmen, dann geben Sie sich auch die Möglichkeit, selbst etwas dagegen zu unternehmen – wirkungsvoll, selbstbestimmt und garantiert ohne Nebenwirkungen.
Kann man Diabetes übrigens mit Medikamenten rückgängig machen? Ganz und gar nicht! Kann man die Insulinresistenz der eigenen Zellen rückgängig machen? Offensichtlich – mittels Lifestyle Intervention, wie mein Fall ziemlich eindrucksvoll beweist!
Doch was ist das eigentlich, diese „Lifestyle Intervention“?
Nun ja, streng übersetzt bedeutet das nicht mehr oder weniger als Lebensstileingriff, und gemeint ist damit primär eine Lebensstiländerung. Doch was bedeutet das nun wieder genau?
Wenn man davon ausgeht, dass die erschreckende rasche Ausbreitung von Diabetes Typ 2 primär darauf zurückzuführen ist, dass wir uns zu wenig bewegen, zu viel Stress haben und uns völlig falsch ernähren, dann liegt es auf der Hand, WAS wir zu ändern haben, oder?
Ich denke, die größten Unterschiede zwischen meinem Umgang mit der Krankheit und einer medikamentösen Therapie bestehen darin, dass ich den Verlauf weitgehend selbst beeinflussen kann, eine stete Kontrolle darüber habe UND keinerlei Nebenwirkungen auftreten. Wobei das mit den Nebenwirkungen so ja eigentlich gar nicht stimmt. Die Nebenwirkungen „meiner“ Therapie sind: Längere Konzentrationsfähigkeit, besserer Schlaf, generell ein viel besserer Gesamtgesundheitszustand, extreme Steigerung der Leistungsfähigkeit, und vor allem: ich habe das Gefühl meine innere, biologische Uhr um viele Jahre zurückgedreht zu haben!
Nun wollen Sie sicher wissen, wie mir das gelungen ist, oder? Das lässt sich nicht in 3 Sätzen beschreiben, aber ich möchte versuchen, darüber einen kurzen Überblick zu bieten:
Wenn man sich dazu entschließt, seine Diabeteserkrankung (ich spreche ausschließlich von Diabetes Typ 2, und die Bauchspeicheldrüse sollte noch in der Lage sein, eigenes Insulin zu produzieren) auf natürliche Art in den Griff zu bekommen, sollte man sich vor Augen führen, dass es vor allem am Anfang zeitintensiver ist, als sich mit Medikamenten zu therapieren. Entweder man recherchiert dabei (so wie ich es getan habe) alles was man dazu benötigt selbst, und misst sich nach jedem „Test“ den Blutzucker, oder man kürzt den Weg ab und nutzt das Wissen von jemanden, der dieses zeitintensive Vorhaben bereits hinter sich hat. Unter „Test“ verstehe ich primär die Auswirkungen der diversen Nahrungsmittel auf die Blutzuckerwerte. Ebenso die verschiedenen Sportarten und natürliche auch unsere psychische Verfassung. Ganz besonderen Stellenwerte messe ich auch dem Schlaf bei und ebenso, ob wir den ganzen Tag sitzen (laut US Forschern ist ja Sitzen das neue Rauchen), oder uns Bewegen.
All das hat mich sehr viel Zeit und Mühe gekostet, aber es hat sich allemal gelohnt! Es ist sicherlich die gesündere, nachhaltigere und erfolgversprechendere Art mit dieser Krankheit fertig zu werden – das ist zumindest meine persönliche Meinung.
Benötigt man übrigens wirklich soviel Disziplin zum Durchführen einer Lebensstiländerung, wie allgemein vermutet und behauptet wird? Mitnichten, das stimmt absolut nicht! Eine gewisse Willensstärke und Konsequenz sollte natürlich schon dabei sein, und was besonders wichtig ist: Hören Sie nicht zu, wenn Ihnen jemand erzählt, dass Diabetiker ohnehin alles essen dürfen. Laufen Sie davon, wenn Ihnen jemand erklärt, dass Ihnen übermäßiger Zuckerkonsum (über 50g/Tag) nicht schadet und dass das alles überbewertet wird – denn das ist Humbug! Und es lässt sich auch sehr leicht beweisen. Verzichten Sie einfach mal so 2-3 Monate auf Zucker, Weizen (Weißmehl) und polierten Reis. Sie werden sehen, dass die Kilos nur so purzeln und Ihre Blutzuckerwerte sich wie von Zauberhand verbessern! Es ist ein absolutes und unwiderlegbares Faktum, dass isolierte Kohlenhydrate wir z.B. die oben erwähnten, von Diabetikern weitgehend gemieden werden sollten. Wer das leugnet, hat entweder Eigeninteresse, oder ist ein absolut Unwissender. Sie kennen sicherlich den Spruch „wer Fakten leugnet, weil er es nicht besser weiß, ist „nur“ dumm, wer jedoch diese Fakten im vollen Wissen um dessen Schädlichkeit abstreitet, ist ein Verbrecher…“;
Natürlich kann man „Zucker & Co.“ in sich hineinstopfen, wenn man nur brav dazu seine Medikamentendosis erhöht. Und wohin soll das auf Dauer führen? Jedes Medikament hat eine gewisse „Breitenwirkung“. Es wirkt niemals punktgenau auf nur eine Zelle, sondern beeinflusst auch weitere Zellen, das wissen Sie ja sicherlich, oder?
Wenn man sich für einen Weg ohne Medikamente entscheidet, ist es NICHT egal, was man isst!
ABER: Man muss auch nicht verzichten, so wie man es Ihnen bis dato vielleicht weismachen wollte. Ein Paradoxon? Nicht unbedingt. Wenn man sich ein wenig mit Ernährung und dem menschlichen Stoffwechsel beschäftigt, kommt man bald hinter die essentiellen Regeln – und an die hält man sich dann. Im Wesentlichen geht es darum, die „verbotenen“ Nahrungsmittel durch diejenigen zu ersetzen, die uns nicht – oder zumindest weniger – schaden.
Und das ist, wenn man es einmal weiß, unglaublich einfach!
Viel einfacher übrigens, als dem Zucker zu entkommen. Sogar jemanden wie mir, der den Zucker mittlerweile meidet wie der Teufel das Weihwasser, ist es unmöglich, ihm zur Gänze zu entgehen. Warum? Weil uns die Lebensmittelindustrie den Zucker nahezu überall hinzu tut. Er ist im Brot und Gebäck, er ist in der Wurst, ja er ist sogar in so „unverdächtigen Nahrungsmitteln wie Naturjoghurt und Naturbuttermilch vorhanden – er ist einfach überall. Und warum? Das weiß kein Mensch, oder doch…? Machen Sie sich doch mal die Mühe, und lesen Sie die Etiketten auf den diversen Produkten im Supermarkt genau durch. Mahlzeit – und: Lesebrille besser nicht vergessen:=)
Aber es gibt zum Glück Alternativen: Für den Zucker, den Weizen, den polierten Reis u.v.m.! wohlschmeckende und bedeutend gesündere Alternativen!
Zum Abschluss dieses Blogartikel möchte ich gerne darauf hinweisen, dass es sich hierbei um meine persönliche Meinung und meine persönlichen Erfahrungen handelt. Mir ist durchaus bewusst, dass es eine Menge Diabetiker gibt, die ohne Medikamente Ihre Erkrankung nicht mehr in den Griff bekommen. Doch auch jene sollten wissen, dass ihnen eine Lebensstiländerung, wie oben beschrieben, auch beachtliche Erfolge bringen kann, und sei es „nur“ ein Herabsetzen der notwendigen Medikamentendosis.
Die Dosis macht das Gift (Paracelsus)
Eine wesentliche Rolle spielt wohl der Moment der Entdeckung der eigenen Erkrankung.
Daher ist es sehr, sehr wichtig, sich von Zeit zu Zeit einer Gesundenuntersuchung zu unterziehen. In meinem Fall war es gerade noch rechtzeitig, und darüber bin ich sehr froh! Ich wiederhole daher: Solange die Bauchspeicheldrüse noch „eigenes Insulin“ produziert und „nur“ eine Insulinresistenz der Zellen vorhanden ist, kann man mittels Lifestyle Intervention unglaubliche tolle Erfolge erzielen. Sicherlich nicht immer, aber meiner Meinung nach in den meisten Fällen und laut Einschätzung vom Fachmann: bis zu 85%!
Die „Medizin“ dafür ist eine Mischung aus Ernährung, Sport & Lebensfreude!
„Die Nahrung sollte unsere Medizin sein“ , Hippokrates
Hallo Markus,
Ich war in einer ähnlichen Situation wie Du, nur wurde bei mir nie das Wort Diabetes erwähnt. Beruflicher Stress und das Wissen, dass mir mein Arzt schon die richtigen Medikamente für meinen erhöhten Blutzucker gab, liessen mich das „Problem“ weitgehend verdrängen.
Bis ich vor 3 Jahren den Arzt wechselte und dieser mir sagte, wenn der Blutzuckerspiegel weiter ansteigen würde, müsste ich in eine sogenannte Selbshilfegruppe für Diabetiker.
Ab diesem Zeitpunkt habe ich mich ebenfalls im Internet informiert und mit diesem Wissen meinen Lebensstil und die Ernährung entsprechend umgestellt. Seit 2 Jahren nehme ich keine Medikamente mehr und mein Langzeitblutzucker liegt zwischen 6 und 6,5.
LG Robert Beringer
Lieber Robert,
vielen Dank für Deinen Beitrag und herzliche Gratulation zu Deinem Erfolg! Du bist eines der leider viel zu wenigen Beispiele, dass es auch anders geht.
Tatsächlich wählen nur sehr wenige Menschen diesen Weg, der um so viel gesünder und besser für sie selbst wäre!
Liebe Grüße
Markus
Lieber markus berndt! Du sprichst mir aus der seele . 28 monate hat es gedauert bis ich mein schicksal selbst in die hand genommen habe und meine ernaehrung komplett umgestellt habe mir geht es so wie dir super!!!warte auf weitere nachrichten naechsten dienstag. Liebe gruesse Jutta brunthaler