Eigentlich fand ich die Idee toll. Eine umfassende Kampagne zur besseren Information und Aufklärung über Diabetes ist mehr als begrüßenswert. Eines machte mich jedoch stutzig: Was veranlasst ausgerechnet einen Pharmakonzern dazu, eine Initiative wie eben „Wissen was bei Diabetes zählt: Gesünder unter 7“ ins Leben zu rufen…?
Wenn ein Pharmariese dahintersteckt, darf man sich ruhigen Gewissens fragen, welche Intention in Wahrheit zugrunde liegt. Inhaltlich ist die Rede davon, dass der Langzeitzucker HbA1c unter 7% liegen sollte, um das Risiko für die gefürchteten Spätkomplikationen von Diabetes zu minimieren. Das ist ja keine große Neuigkeit, doch was treibt nun ausgerechnet einen bekannten Pharma-Giganten zu einer solchen Aktion, wenn dieser doch sehr gut davon lebt, dass seine Medikamente gekauft werden?
;-) Ein Schelm ist, wer dabei denkt, dass da ein direkter Zusammenhang besteht.
Möchte man gar die Menschen dahingehend überzeugen, dass ein oftmals sicherlich mehr als notwendiges Herabsenken des HbA1c in kausalem Zusammenhang mit einer erhöhten Medikamentenaufnahme einhergehen muss?
Die angesprochene Aufklärungsaktion des Pharmaunternehmens „Wissen was bei Diabetes zählt: Gesünder unter 7“ wird unter anderem von der Diabetesgesellschaft, diversen Diabetesorganisationen und dem Verband der Diätologen unterstützt. Natürlich ist es gut, wenn mehr Bewusstsein für diese oft tödlich endende Krankheit geschaffen wird, aber warum ausgerechnet federführend von einem Unternehmen, welches gleichzeitig unter dem Namen „Insulin City“ den größten Insulin-Produktionsstandort der Welt betreibt? Ein Industriemoloch, der jeden Tag bis zu einer Million „Insulin-Pens“ für Diabetiker produziert! Imposante Zahlen, und wohl auch notwendig in einem rasant wachsenden „Diabetes-Markt“, der laut Prognosen bereits im Jahr 2020 an die 57 Milliarden Euro groß sein wird.
Als ich mir diverse Medienberichte über die Aktion “Gesünder unter 7“ durchlas, wurde ich unmittelbar an den vor einigen Monaten vom gleichen Pharmaunternehmen organisierten Presseevent erinnert, dem ich als interessierter Zuhörer beiwohnen durfte. Es ging dabei unter anderem um „optimale Therapieformen bei Diabetes“, und es wurde viel Zeit damit verbracht, darüber nachzudenken, wie man Diabetes Typ-2 Patienten rascher von einer „Ein-Tabletten Therapie“ auf eine „Mehrtabletten Therapie“ umstellen könne. Augenscheinlich deshalb, da der durchschnittliche Langzeitzucker bei zahlreichen Diabetikern nach wie vor viel zu hoch ist. Man war sich auch darüber einig, dass nach wie vor die Insulin Therapie eine der besten und am meisten erprobten Therapieformen bei Diabetes Typ-2 sei, und diese deshalb weiterhin bei Patienten zu forcieren ist.
:-( Unnötig dabei anzumerken, dass an diesem Tag kaum ein Wort über Ernährung und Lebensstilmaßnahmen im Allgemeinen „verschwendet“ wurde, wozu auch?
Mir persönlich fiel es mit einem Mal wie Schuppen von den Augen. Zuerst macht man zuckerkranken Menschen klar, dass der Langzeitzuckerwert unbedingt herabgesenkt werden muss, um vor den drohenden Folgeschäden weitgehend verschont zu bleiben, um gleichzeitig darauf hinzuweisen, dass man früher oder später um eine medikamentöse Therapie sowieso nicht umhin kommen wird, denn:
:arrow: „das Fortschreiten von Diabetes Typ-2 sei nicht aufzuhalten“.
Da ist sie wieder, die monotone, gebetsmühlenartig vorgetragene Unwahrheit!
Natürlich ist das alles nur eine Vermutung meinerseits und ich will niemanden etwas Böses unterstellen. Doch eines ist ja völlig klar, von den vielen Millionen Diabetikern, die mit oralen Antidiabetika beginnen, landen auch Millionen Betroffene letztendlich in der Insulinfalle – und werden somit lebenslange Kunden der finanzstarken Pharmaindustrie. Und plötzlich ergab alles seinen Sinn, und mir wurde klar, warum sich gerade ein insulinproduzierender Wirtschaftsgigant hochmotiviert an einer solchen Aktion zeigt.
Nur damit wir uns richtig verstehen: Ich habe ganz und gar nichts gegen Pharmaunternehmen, schließlich entwickeln diese eine ganze Menge guter Präparate, die vielen Menschen wertvolle Hilfestellung leisten. Ich bin jedoch etwas kritisch, wenn es darum geht, Diabetikern Typ-2 einzureden, dass es nur mittels Medikamente möglich ist, den Blutzucker zu senken, denn das ist natürlich völliger Unsinn. Ganz im Gegenteil, die Erfolge einer Lifestyle Therapie sind bedeutend eindrucksvoller und nachhaltiger, vor allem dann, wenn man rechtzeitig damit beginnt.
Zu unserem Glück sehen die Therapieleitlinien auch genau das vor, nämlich den Patienten zu allererst eine Lebensstiladaptierung ans Herz zu legen, und erst wenn diese nicht mehr greifen sollte, ist der Wechsel zu einer medikamentösen Therapie anzudenken. Dass die gelebte Praxis mitunter leider etwas anders aussieht, liegt Großteils daran, dass grundlegende Informationen zu wenig thematisiert- und auch von den Medien oft sträflich vernachlässigt werden. Und so wissen nach wie vor viel zu wenige Menschen, die von Diabetes Typ-2 betroffen sind, wie einfach es ist, die Zuckerkrankheit ganz ohne Medikamenteneinnahme wieder loszuwerden. Man muss nur rechtzeitig mit den richtigen Maßnahmen beginnen und die heißen ganz bestimmt nicht Diät und Verzicht!
Warum sich in eine lebenslange Medikamentenabhängigkeit begeben, wenn es doch so oft gar nicht notwendig wäre? Mithilfe einer nebenwirkungsfreien Lifestyle Therapie, wie dem Diabetes Ade System, ist es gar nicht so schwierig, sogar ein „Gesünder unter 6“ Ergebnis zu erzielen! Denn ganz offen gesagt: Ich nehme bereits seit dem Jahr 2012 keinerlei Medikamente und selbst bei „allergrößten Anstrengungen“ würde ich einen nach meinen Vorstellungen eher hohen HbA1c von 7% gar nicht mehr erreichen.
Jeder ist wohl seines eigenen Glückes Schmied, und so darf sich jeder Diabetiker Typ-2 frei entscheiden, welche Art der Therapie es sein sollte. Ich persönlich bin lieber den gesunden Weg gegangen, frei von jeder Abhängigkeit. Natürlich muss ich auch keinen Hypo erleiden, das bleibt insulinpflichtigen Diabetikern vorbehalten, und solchen, die unterzuckerungsverursachende Tabletten einnehmen. Ohne zynisch wirken zu wollen, aber würde es sich nicht schon allein deshalb – sofern noch möglich – lohnen, eine Lifestyle Therapie zu beginnen?
:idea: Aus voller Überzeugung unterstütze ich solch ein Vorhaben gerne, in Form von Seminaren, Tagesworkshops, Vorträgen und seit neuesten auch mit Diabetes Ade Gesundheitsreisen.
:idea: Zusätzlich darf ich als Highlight schon jetzt die erste Lifestyle Diabetes Messe Österreichs ankündigen, die im Frühjahr 2017 stattfinden wird. Spätestens zu diesem Zeitpunkt wird ein „Ruck“ durch die Branche gehen, und viele Menschen werden sich davon überzeugen können, dass es nur einen wirklich erstrebenswerten Weg aus der Diabetesfalle geben kann – den der Lebensstiladaptierung! Und dass man oft nur ein paar kleine „Stellschrauben“ drehen muss, um rasch erfreuliche Ergebnisse zu erzielen!