Teil 2
Im April 2014 habe ich in einem Blogartikel bereits darüber geschrieben und berechtigte Zweifel an der Unheilbarkeit dieser Krankheit geäußert.
Diabetes Typ 2 ist primär die Folge einer Insulinresistenz, und diese entsteht, neben erblich bedingten Faktoren, durch jahrelange Fehlernährung, begleitet von einem Bewegungsdefizit.
Doch waren es nicht gerade eben die gebetsmühlenartig vorgetragenen, und von den verantwortlichen Stellen mit allen Mitteln verteidigten Ernährungsrichtlinien, die mitverantwortlich an der Ausuferung dieser Erkrankung sind?
Ich spreche von jenen veralteten Ernährungsempfehlungen für Diabetiker, die noch immer ihre Gültigkeit haben.
Seit Jahren untermauern internationale Studien, dass nur eine kohlenhydratreduzierte Kost zur Eindämmung der Diabetespandemie führen kann. Leider wurde (und wird) das weiterhin erfolgreich ignoriert, und fatalerweise nach wie vor mindestens 55% Kohlenhydratanteil in der täglichen Ernährung empfohlen. Allzu gerne wird dabei die veraltete Ernährungspyramide zu Hilfe gezogen und den Betroffenen unter die Nase gerieben.
Natürlich ist es auch für die Agrarindustrie nicht von Vorteil, wenn man über die Rolle von Zucker und Weißmehl in Zusammenhang mit der explosionsartigen Vermehrung von Fettleibigkeit und Diabetes Typ-2 diskutiert. Wer will das schon hören? Da schießen wir uns fälschlicherweise lieber auf das vermeintlich böse Fett in den Lebensmitteln ein, und fördern den Absatz der angeblich gesünderen Light-Produkte (=Zuckerbomben).
Allerdings wird dabei vergessen, dass es gerade die Kohlenhydrate sind, die zuerst in Blutzucker, und dieser kurz darauf durch Triglycerid-Synthese in Fett umgewandelt wird.
- Darum merke: Umso mehr Kohlenhydratzufuhr, desto mehr Insulinausschüttung – und umso intensiver wird dadurch Blutzucker in Fett umgewandelt!
Die Wohlstandskrankheit Diabetes Typ-2 entsteht neben genetisch bedingten Ursachen hauptursächlich als Folge jahrelanger Kohlenhydratbombardierung. Vorwiegend durch Zufuhr von rasch verfügbaren und isolierten Kohlenhydraten, wie eben Weißmehl, Zucker und poliertem Reis. Eine immer größer werdende Rolle wird jedoch auch der industriell hergestellten Fruktose zugesprochen, die von der Lebensmittelindustrie gerne als vermeintlich gesunder „Zuckerersatz“ eingesetzt wird. Fakt ist jedoch, dass Fruktose nicht nur die Entstehung einer Fettleber begünstigt, sondern auch die Insulinresistenz fördert. Ein regelrechter Wolf im Schafspelz, wobei ich explizit nicht die im Obst enthaltene Fruktose meine.
Wenn man Diabetes Typ-2 erfolgreich entgegentreten möchte, muss man das Übel an der Wurzel anpacken – und die Kohlenhydrate reduzieren. Sollte man der Begierde jedoch nicht ganz Herr werden, dann bitte unbedingt die komplexen Kohlenhydrate bevorzugen. Wer sich dazu durchringt und es einfach mal ausprobiert, wird bereits nach wenigen Wochen durchschlagende Erfolge feiern. Die Kilos purzeln, der Blutzucker tut es auch – so simpel ist es. Eine Diät ist völlig überflüssig!
Seit Jahren „predige“ ich gebetsmühlenartig, dass Diabetiker eine eigene Form der Ernährung benötigen, um erfolgreich dagegen anzukommen und den Blutzucker medikamentenfrei in den Griff zu bekommen. Leider wird von offizieller Stelle nach wie vor Gegenteiliges behauptet – keine eigenen Ernährungsempfehlungen für Diabetiker… sehr schön!
Vereinzelt trifft man dann doch auf Personen, die sich diesbezüglich weitergebildet haben. So möchte ich z.B. den Ernährungsmediziner Dr. Matthias Riedl zitieren, der den Leserbrief einer Patientin auf NDR, ob „low carb“ die Lösung bei Diabetes sein kann, wie folgt beantwortet:
„ Leider liegt in der Ernährungsberatung der Diabetespraxen noch einiges im Argen. Die Empfehlungen sind häufig zu kohlenhydratlastig. Die neuen Erkenntnisse haben sich bei den Diabetologen noch nicht durchgesetzt.“
Doch was sind eigentlich die angesprochenen „neuen Erkenntnisse“ im Detail?
Nun, so neu sind sie gar nicht, aber im Folgenden erneut wissenschaftlich von höchster Stelle bestätigt:
Osama Hamdy, ärztlicher Direktor des berühmten und renommierten Joslin Diabetes Center an der Harvard Medical School in Boston, schreibt in einem aktuellen Editorial unter der Überschrift „Ernährungsrevolution – Das Ende der Ära vieler Kohlenhydrate zur Prävention und Behandlung des Diabetes“:
„Die gestiegene Zufuhr an Kohlenhydraten hat zum ausufernden Vorkommen von Übergewicht und Typ-2 Diabetes beigetragen. Seit Ende der Siebziger Jahre haben mehrere medizinische Gesellschaften empfohlen, den Fettkonsum zu senken und Fett durch Kohlenhydrate zu ersetzen. Diese fehlerhaften Empfehlungen trugen zu mangelhafter Kontrolle des Diabetes, zu abnormen Lipidprofilen und einer zunehmenden Insulinresistenz bei, die kardiovaskuläre Sterblichkeit ging nicht zurück. Seit einigen Jahren spricht eine starke Datenlage für eine Reduktion der Kohlenhydrate bei Patienten mit Typ-2 Diabetes auf weniger als 40%. Die Ära vieler Kohlenhydrate ist zu Ende.“
- Bleibt zu hoffen, dass sich diese Erkenntnisse endlich auch hierzulande herumsprechen, und Patienten nicht nach wie vor mit Kohlenhydraten „überfüttert“ werden!
Fazit: Die Diskussion, ob Diabetes Typ-2 heilbar oder nicht ist, mutiert immer mehr zur Diskussion über die Form der richtigen Ernährung und des generellen Lebensstils. Persönlich ist es für mich seit Jahren sonnenklar. Kohlenhydrate runter, moderate Bewegung, weitgehend Stressreduktion und ausreichend Schlaf. Dazu noch ein paar gute Kräuter und Gewürze, und sowohl Insulinresistenz wie Diabeteserkrankung werden sich zurückziehen.
Merke: Insulinresistenz lässt sich niemals durch Medikamenteneinnahme besiegen, durch Lebensstiländerung jedoch sehr wohl!
- Und nun beantworten sie die Frage am besten selbst: Ist Diabetes Typ-2 heilbar…?
Wieder mal ein super Artikel ! (nicht nur „wieder mal“ sonder neh immer ;-) )
Kann das alles nur bestätigen.
Mittlerweile hab ich 25kg abgenommen seit Anfang letzten Jahres (von 100 auf 75). Ohne hungern, nur dank low-carb und wieder mehr Sport.
Blutzucker hat sich nach nur einem Monat wieder normalisiert (von >340mg/dl Nüchternzucker auf unter 100; meist zwischen 90 und 100, manchmal unter 90, manchmal über 100, aber *immer* unter 110!). Also „normal“. Selbst ab und an (selten!) sündigen treibt ihn nicht mehr in den Diabetesbereich. Selbst wenn ich mir ausnahmesweise (alle paar Monate) auch mal ne Pizza mit Bier gönne !!
Bin schon neugierig auf Ende März, dann ist die Diagnose ein Jahr her. Dann mach ich auch nochmal Langzuckertest und Cholesterin. Tägliche Zuckerkontrolle ist ja schon seit wie gesagt Mai wieder okay, und auch der Blutdruck hat sich normalisiert (auf ca 120/80). (und ich werde nächstes Monat 52).
Was will man mehr.
Schön, dass man mit all dem nicht alleine dasteht. Langsam beginnt hoffentlich das Umdenken. Unter anderem durch solche Blogs wie diesen hier und diese großartige Aufklärungsarbeit !
glg, Edgar aus La Gomera
Vielen Dank für die „Blumen“ – so macht das Schreiben gleich noch viel mehr Spaß!:=)