Vor kurzem schrieb mir eine Leserin meines Buches „Diabetes Ade – das Ende der Zuckerkrankheit“, dass bei ihr Diabetes Typ-2 diagnostiziert wurde. Die Dame stammt aus den Benelux Ländern und erzählte mir, dass ihr der Hausarzt, trotz eines HbA1c Wertes von nur 5,8%, Metformin verschrieb. Aufgrund der Lektüre meines Buches wurde sie ermutigt, es vorerst ohne Medikamente auszuprobieren und… wen wundert es… konnte Ihren (angeblichen?) Diabetes samt (erhöhter?) Zuckerwerte binnen kürzester Zeit mit Ernährung und Bewegung aus Ihrem Leben wieder verbannen!
Dieses Beispiel ist symptomatisch und leider teilweise gängige Praxis für das unverantwortliche Vorgehen mancher Mediziner, die oft voreilig Medikamente verschreiben, ohne den Patienten davor zu ermutigen, durch eine sanfte Lebensstilmodifikation die Zuckerkrankheit wieder loszuwerden. Es wird das Argument verwendet, dass man „lieber früher, als später“ mit Medikamenten beginnen sollte, um die gefährlichen Spätkomplikationen zu vermeiden.
Das freut natürlich Pharmaunternehmen, aber ist es tatsächlich im Sinne des Patienten? Nein, natürlich ist es das nicht! Denn sobald man mit einer verfrühten medikamentösen Therapie beginnt, schwindet die Chance auf einen Rückgang der Insulinresistenz und damit auch auf eine mögliche Genesung der Diabetes Typ-2 Erkrankung.
Dafür steigt allerdings die Möglichkeit einer zukünftigen Insulinabhängigkeit der betroffenen Zuckerkranken und ob das wirklich ein erstrebenswertes Ziel sein sollte, muss jeder selbst für sich entscheiden. Wenn man sich jedoch vor Augen hält, dass laut der Österreichischen Diabetesgesellschaft bereits 60% aller Diabetiker von einer Unterzuckerung (Hypoglykämie) betroffen waren, sollte man es sich zumindest gut überlegen*. Ich persönlich finde diesen Umstand äußerst bedenklich, schränkt es doch die Lebensqualität in vielerlei Hinsicht enorm ein. Zusätzlich machen wir uns bitte bewusst, dass es erst die Insulingabe ist, die aus einem „normalen“ Patienten einen unterzuckerungsgefährdeten Diabetiker macht! Die gleiche „unheilvolle Gabe“ legen übrigens auch Tabletten die Sulfonylharnstoffe beinhalten an den Tag.
Alles in allem wenig erfreuliche Zustände, die man sich ganz leicht vom Hals halten kann. Indem man rechtzeitig mit einer kleinen Ernährungsumstellung beginnt, ein wenig Bewegung in den Alltag integriert und um Ärzte, die verfrüht zu Medikamenten raten, besser einen großen Bogen macht. Denn zum Zeitpunkt der Diagnose Diabetes Typ-2 wäre es für die meisten unter uns oftmals noch möglich, mit einer medikamentenlosen Therapie erfolgreich zu sein. Und sich damit viel Leid zu ersparen!
*Quelle: Österreichische Tageszeitung „KRONENZEITUNG“ vom 2.10.2015