Die wertvollen Omega-3-Fettsäuren sind essentielle Fette, die der menschliche Körper zwar unbedingt benötigt, jedoch selbst nicht herstellen kann. Omega-3 hat eine gut dokumentierte1 Schutzwirkung vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen, ist in der Lage, den Triglyceride- und LDL-Cholesterinspiegel zu reduzieren und das Risiko einer Demenzerkrankung zu senken. Omega-3-Fettsäuren aus Fischöl können jedoch auch das Fortschreiten von Diabetes bremsen2, sie haben eine positive Wirkung auf den Blutzuckerspiegel und den Fettstoffwechsel.
1Quelle: http://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(99)07072-5/abstract
2Quelle: http://www.medicalnewstoday.com/releases/260921.php
Der folgende Gastartikel wurde von Ing. Bernhard Brunner verfasst, der sich seit Jahren mit den positiven Auswirkungen von Omega-3 Fettsäuren beschäftigt. Am Ende des Artikels finden sich je ein Link zu einem kostenlosen Omega 6/3 Selbsttest und einem Informationsseminar im Internet.
Gesunde Fettsäuren & Diabetes Typ II
Die Fettsäuren sind sehr wichtig für eine optimale Funktion vieler Körperteile wie z.B.: das Gehirn, die Muskeln, die Gelenke, die Haut, die Atemwege und unser Kreislaufsystem.
Wir unterscheiden zwischen Omega-3-, -6- und -9-Fettsäuen. Omega-3 und Omega-6 sind sehr essenzielle Fettsäuren. Dies bedeutet, dass wir diese durch unsere Kost oder Nahrungsergänzung (Reformkost) zu uns nehmen müssen, da unser Körper nicht in der Lage ist, sie selbst zu produzieren. Diese Fettsäuren sind essenziell für die Entwicklung des Gehirns, die Funktion unseres Immunsystems und die Blutdruckregulierung. Deshalb ist eine tägliche Einnahme von essentiellen Fettsäuren eben „essentiell“, um eine optimale Versorgung von lebenserhaltenden Funktionen zu gewährleisten.
„Mit falschen Fetten kann man sich schon umbringen, wenn man sie lange genug konsumiert. Die guten Öle können indes geradezu Arznei sein. In Österreich machen Sonnenblumen- und Maiskeimöl rund 80 Prozent des Gesamtumsatzes aus. Diese Öle liefern viele Omega-6-Fettsäuren, die in geballten Ladungen entzündungsfördernd sind und Herzinfarkt, Schlaganfall, Krebs sowie Diabetes Typ II begünstigen.“ sagt Prof. Dr. Markus Metka, Präsident der österreichischen Anti-Aging-Gesellschaft.
Unser Essverhalten in den letzten 50 Jahren
Vor der Industrialisierung war in der Nahrung im westlichen Teil der Welt etwa genau so viel Omega-3 wie Omega-6-Fettsäuren enthalten. Im Laufe der letzten 50 Jahre hat sich dieses Verhältnis aber erheblich geändert. Heute verzehren wir große Mengen von denaturiertem Essen mit Pflanzenölen wie z.B. Sojen, Sonnenblumen und Maiskörnern, die bis zu 80 % Omega-6 und nur ganz wenige oder gar keine Omega-3 Fettsäuren enthalten. Einen erheblichen Teil von Omega 6 gibt es in tierischen Produkten und Fischen aus angelegten Kulturen (Zucht), die wir gerne und häufig verzehren.
Fettsäuren: Verhältnis Omega-6 zu Omega-3
Die Einnahme von zu viel Omega-6-Fettsäuren kann zu einem gesundheitlichen Problem werden, wenn gleichzeitig zu wenig Omega-3 in den Körper aufgenommen wird. Leider essen die meisten von uns zu viel Omega 6 und zu wenig Omega-3, ohne dies zu wissen. Heute beträgt das Verhältnis zwischen Omega-6 und Omega-3-Fettsäuren in der westlichen Kost zwischen 10:1 und 20:1. D.h., dass wir heute bis zu 20 Mal mehr Omega-6 als Omega 3 zu uns nehmen, und das ist gesundheitlich bedenklich!
Das empfohlene Verhältnis von Omega-6 zu Omega-3 ist kleiner als 5:1. In den letzten Jahren wurde nachgewiesen, dass dauerhafte Entzündungen die Triebkraft für eine Reihe an chronischen Krankheiten (Herzprobleme, Arteriosklerose, Diabetes 2 und Fettleibigkeit) sind. Ein Verhältnis von mehr als 5:1 verlängert die Zeit und den Umfang von Entzündungsreaktionen im Körper. Eine bessere Balance zwischen Einnahme von Omega-6 und Omega-3 kann ein Schlüssel zu einer besseren und schnelleren Heilung sein. Auch bei chronischen Erkrankungen sollte Omega-3 eingesetzt werden.
Schutz bei Diabetes Typ II
Besonders effektiven Schutz vor Diabetes Typ II bieten diese mehrfach ungesättigten Omega3-Fettsäuren, weil sie die Insulinresistenz des Körpers verbessern. Wer diese Fette regelmäßig verwendet, kann davon ausgehen, dass sich sein Diabetes-Risiko stark reduziert.
Omega-3-Fettsäuren wirken sich positiv auf die Blutfettwerte aus, indem sie die Triglyzeridwerte und die LDL-Cholesterinwerte senken und die „guten“ HDL-Cholesterinkonzentrationen erhöhen.
Zudem wirken Omega-3-Fettsäuren blutdrucksenkend und leisten zudem einen positiven Beitrag zur Prävention von Herzrhythmusstörungen.
Omega-3-Fettsäuren stoppen ebenso den Alterungsprozess
Bei einer Meta-Analyse wurden die Daten von insgesamt 68.680 Menschen ausgewertet. Dabei will man herausgefunden haben, dass Omega-3-Fettsäuren nicht nur entzündungshemmend wirken, sondern auch ganz konkret den Alterungsprozess hinauszögern. Die Gruppen mit der Omega-3-Einnahme konnten das Fettsäuremuster ihrer Ernährung immens verbessern und sorgten so für ein günstigeres Omega-3-Omega-6-Verhältnis. Es zeigte sich, dass diese Änderung der Fettsäurezusammensetzung bei der Omega-3-Gruppe zu einem besseren Schutz der Erbsubstanz DNA führen konnte.
Wie genau sieht dieser DNA-Schutz nun aus? In nahezu jeder einzelnen Körperzelle befindet sich unsere Erbsubstanz in Form von 46 Chromosomen. An den Enden eines jeden Chromosoms befinden sich sog. Telomere.
Wenn sich nun eine Zelle teilt, dann müssen sich zunächst die Chromosomen der ursprünglichen Zelle verdoppeln, damit die neue Zelle ebenfalls einen kompletten Chromosomensatz und damit die vollständige Erbsubstanz erhalten kann. Bei jeder Zellteilung verkürzen sich die Telomere um ein kleines Stück.
Wenn die Telomere nach vielen Zellteilungen sehr kurz geworden sind, dann kann sich die Zelle nicht mehr teilen. Sie stirbt. Die Telomere sorgen also dafür, dass sich Zellen nicht unendlich oft teilen können. Gäbe es keine Telomere, wären wir fast schon unsterblich, weil sich unsere Zellen beliebig oft teilen könnten.
Die Anti-Aging-Forschung konzentriert sich daher seit vielen Jahren darauf, Methoden zu finden, mit denen sich diese kontinuierliche Verkürzung der Telomere aufhalten ließe, um auf diese Weise den Alterungsprozess zu verlangsamen. Die Wissenschaftler aus Ohio fanden nun heraus, dass sich die Telomere innerhalb der weissen Blutkörperchen verlängern ließen, wenn die betreffenden Menschen für ein gesundes Fettsäureverhältnis in ihrer Ernährung sorgen, also mehr Omega-3-Fettsäuren zu sich nehmen.
Unsere Erkenntnisse zu den Telomeren deuten darauf hin, dass die Einnahme von Omega-3-Fettsäuren in der Tat den Alterungsprozess beeinflussen könnte, erklärte Janice Kiecolt-Glaser, die für die Studie verantwortliche Professorin an der Ohio State University. Wie aber können die Omega-3-Fettsäuren bzw. das optimierte Fettsäuren-Verhältnis diese erstaunlichen Ergebnisse mit sich bringen?
Omega-3-Fettsäuren senken Entzündungsmarker
Omega-3-Fettsäuren zeigen eine starke entzündungshemmende Wirkung.
Entzündliche Prozesse sind der Grund für außerordentlich viele gesundheitliche Probleme. Jede Substanz, die Entzündungen hemmen kann, bringt infolgedessen enorme gesundheitliche Vorteile, gerade auch bei Diabetes Typ II fügte Kiecolt-Glaser hinzu. So fanden die Wissenschaftler heraus, dass es bei jenen Studienteilnehmern, die Omega-3-Fettsäuren einnahmen, zu einer deutlichen Reduzierung der Entzündungsmarker im Blut gekommen war.
Omega-3-Fettsäuren reduzieren oxidativen Stress!
Professor Kiecolt-Glaser gab zudem an, dass Menschen, die an chronischen Krankheiten oder chronischem Stress litten, ganz besonders von Omega-3-Fettsäuren profitieren können, da sich gezeigt hatte, dass eine ausreichende und vor allem regelmäßige Supplementation mit Omega-3 Fettsäuren den oxidativen Stress – im Vergleich zur Placebo-Gruppe – weiter stark reduzieren konnte.
Ein optimiertes Fettsäureverhältnis sorgt also auch für eine Verminderung der freien Radikale im Blutkreislauf.
Es handelt sich hier um eine Studie, die zeigt, dass Omega-3-Fettsäuren bei übergewichtigen Menschen, die über erhöhte Entzündungswerte verfügen, die vorhandenen Entzündungsprozesse im Körper senken kann, sagte die Professorin.
Omega-3-Fettsäuren schützen also einerseits vor Entzündungen und können daher vorbeugend eingenommen werden, um gesund zu bleiben. Andererseits kann man sie therapeutisch anwenden, wenn bereits eine Entzündung da ist, um diese zu senken.
Da chronische Entzündungen bei nahezu allen Beschwerden wie auch der koronaren Herzkrankheit, dem Typ-2-Diabetes, der Arthritis und sogar der Alzheimer-Krankheit vorliegen, deutet die Studie darauf hin, dass durch die regelmäßige Einnahme von hochwertigen Omega-3-Fettsäuren die Gefahr, an den genannten Gebrechen zu erkranken, signifikant reduziert werden könnte.
Die richtige Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren
Omega-3-Fettsäuren können auf verschiedene Weise eingenommen werden. So liefert bereits eine Ernährung mit reichlich Gemüse, mit Hanf-, Lein- und Chiasaat, Hanf- und Leinöl sowie Seefisch bereits eine gewisse Grundversorgung mit Omega-3-Fettsäuren. Allerdings kommen die bisher besprochenen biologisch aktivsten Omega-3-Fettsäuren EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure) nicht in den in unserer Ernährung üblichen pflanzlichen Lebensmitteln vor. Hier findet sich eine weitere Omega-3-Fettsäure: alpha-Linolensäure – besonders in Lein-, Walnuss-, Raps und Perillaöl sowie in Leinsamen und Walnüssen. Prinzipiell kann unser Körper alpha-Linolensäure in EPA (und diese wiederum in DHA) umwandeln, tut dies aber nur in geringem Maß (zu max. 5 Prozent) – umso weniger, je mehr Omega-6-Fettsäuren (Linolsäure) die Nahrung enthält. Leider sind die meisten Pflanzenöle (z. B. Sonnenblumen-, Weizenkeim-, Distelöl) reich an Omega-6-Fettsäuren, und wir nehmen davon reichliche Mengen zu uns. Das blockiert die Umwandlung der alpha-Linolensäure in die biologisch aktivere EPA. Deshalb sind die genannten omega-3-reichen Pflanzenöle keine sichere Quelle für eine ausreichende Versorgung mit biologisch aktiven Omega-3-Fettsäuren.
Omega-3-Fettsäuren richtig dosieren
Die richtige Dosierung der Omega-3-Fettsäuren ist das A und O. Denn viele Präparate sind unterdosiert und können dann natürlich auch keine Wirkung zeigen – besonders dann nicht, wenn man die Omega-3-Fettsäuren therapeutisch einsetzen möchte.
Messen des Omega-3-Index.
Eine kostengünstige Analyse einer Blutprobe aus der Fingerbeere ergibt Informationen zum Omega-3-Index und andere gesundheitliche Indikatoren wie Omega-6/3 Verhältnis.
Mehr dazu finden Sie hier:
:arrow: Unter dem Titel „Was 99 von 100 nicht wissen“ werden die Leser von „Diabetes Ade“ auf http://www.die-therapie.at/omega-3-selbsttest/ herzlich dazu eingeladen, einen kostenlosen Omega 6/3 Selbsttest durchzuführen.
:arrow: Wie man mit einer einfachen und gesundheitsfördernden Maßnahme das persönliche Risiko für die häufigste Todesursache in Mitteleuropa evidenzbasierend und medizinisch nachweisbar verringern kann, ist ebenfalls von Ing. Bernhard Brunner in seinem informativen kostenlosen Omega-3 Webinar zu erfahren.
Sehr geehrter Herr Berndt!
Danke für diesen Beitrag auf Ihrer sehr informativen Website zum Thema Diabetes. Meine persönlichen Erfahrungen, sowie die Ergebnisse über die Fettsäuremessungen meiner Anwenderstudie zeigen leider erschreckende Ergebnisse, des Fettsäureverhältnisses Omega 6/3 sowie des Omega-3 Index bei nahezu allen Teilnehmern. Gerade diese beiden Blutparameterwerte sollten, aus meiner Sicht, auch ein Teil der Vorsorgeuntersuchung sein. Damit könnten auch den Ärzt(in)en und Diätolog(in)en eine sehr wertvolle Information gegeben werden um gesundheitsfördernde Maßnahmen zu ergreifen.
Warum das nicht standardmäßig mitgemessen wird ist mir persönlich zwar unverständlich, ich denke (leise) mit der Krankheit wird halt mehr Geld verdient als mit der Gesundheit von Menschen. Leider!
Sonnige Grüße
Bernhard Brunner
Da haben Sie wohl recht, lieber Herr Brunner. Den Beitrag habe ich gerne gebracht, ich persönlich mache gerade tolle Erfahrungen mit der Zufuhr von Omega-3 Fettsäuren. Alles Gute für Sie!