Wir alle lieben sie, die Kohlenhydrate! Pasta, Pizza, Burger und vor allem „unser täglich Brot“ – wer will schon darauf verzichten. Kohlenhydrate bestimmen unseren täglichen Ernährungsplan, und laut manchen Ernährungs- und Diabetesgesellschaften soll das auch so sein. Gar 55% Kohlenhydratanteil wird da, entgegen modernerer wissenschaftlicher Erkenntnisse, empfohlen. Auch bei Diabetes! Bevorzugen soll man unter anderem Getreide, Kartoffel und Mais…
Wer das nicht glauben will, kann sich selbst davon überzeugen. Den Beweis dazu, nebst weiteren Kuriositäten, gibt es unter dem Menüpunkt Diabetes mellitus Typ 2 hier:
http://www.oege.at/index.php/bildung-information/diaetetik/erkrankungen
Kohlenhydrate sind ja auch nicht unbedingt nur etwas Schlechtes. Wir dürfen nicht vergessen, dass sie auch in Obst & Gemüse vorhanden sind, und es zusätzlich „nicht stärkehaltige“ Kohlenhydrate gibt.
Man unterscheidet grob zwischen sogenannten rasch verfügbaren und den komplexen Kohlenhydraten, etwas detaillierter kann man Kohlenhydrate in etwa so einteilen:
- Industriell verarbeitete und isolierte Kohlenhydrate (z.B.: Zucker & Weißmehl): meiden!
- Vollkorn (z.B. aus Dinkel, Kamut, oder Roggen) und natürliche Stärke (manche Gemüsesorten): selten essen
- Obst: in Maßen erlaubt, Beeren bevorzugen
- Gemüse (Kohlenhydrate ohne Stärke): erlaubt
Listen, die sehr übersichtlich den Kohlenhydratanteil der verschiedenen Lebensmittel darstellen, gibt es derer viele im Internet zu finden, ein übersichtliches Beispiel zu Lebensmittel ohne Kohlenhydrate findet man z.B. hier: http://www.figurbetont.com/liste-100-lebensmittel-ohne-kohlenhydrate/#bitte_kein_blutzucker-karussell
Solcherart Aufstellungen bieten einen guten Überblick, und wer sich an den kohlenhydratarmen Lebensmitteln orientiert, hat schon viel gewonnen. Wenn man sich nun auch noch mit dem glykämischen Index und der glykämischen Last auseinandersetzt, und diese Parameter versteht in die Praxis umzusetzen – dann ist man bereits auf dem besten Weg aus der Diabetesfalle!
Warum der Mensch jedoch eigentlich gar keine Kohlenhydrate benötigt, ist leicht erklärt. Umso unverständlicher, dass diese Tatsache von offiziellen Stellen nach wie vor ignoriert wird!
Sobald der Körper sämtliche, zur Verfügung stehenden Kohlenhydrate verwertet hat, bezieht er die Energie aus dem Fett. Das ist auch der Grund, warum man mit einer Ernährung ohne Kohlenhydrate so gut abnehmen kann. Da wir „Kohlenhydratjunkies“ diese Art der Ernährung nicht gewöhnt sind, ist der sogenannte Fettstoffwechsel noch untrainiert – der Körper benötigt daher in der Regel ein paar Tage, bis er das Fett optimal verwertet.
Wenn der Körper Fett statt Zucker verbrennt, entstehen sogenannte Ketonkörper. Die wenigsten Menschen wissen, dass unser Körper sogar selbst Kohlenhydrate herstellen kann, nämlich indem er Eiweiß in Glukose umwandelt, und sogenannte Ketone als Ersatzstoffe verwendet. Über das Hormon Glukagon vermittelt, werden in der Leber vermehrt Fettsäuren zu Ketonkörpern umgewandelt.
Wichtig: Diese Art der Ernährung ist sowohl für gesunde Menschen, wie auch für Diabetiker Typ 2 mit einer Insulinresistenz eine echte Alternative und ungefährlich, solange die Bauchspeicheldrüse noch Insulin produziert. Für Diabetiker Typ 1 ist sie allerdings ungeeignet und gefährlich, da die Gefahr einer Ketoazidose (Übersäuerung) besteht.
Fazit: Unsere Vorfahren hatten kaum Kohlenhydrate in ihrer Nahrung zur Verfügung, daher hat die Natur uns Menschen prinzipiell auch dafür ausgerichtet, ohne Kohlenhydrate auszukommen.
Wem das zu „radikal“ ist, dem bleibt immer noch eine kohlenhydratreduzierte Essvariante, die in jedem Fall viel gesünder ist, als den Vorschlägen so mancher industriegesteuerten Interessensvertretung zu folgen. Jene verstecken sich in diversen „institutionellen Mäntelchen“, ähnlich raffiniert wie der Zucker in den Lebensmitteln.
Tipp: Besser die derzeit (noch) gültige Ernährungspyramide kritisch hinterfragen und sich selbst ein Urteil bilden!
Top Informationen
durch eine gesunde Ernährung kann Mann sein Idealgewicht erreichen und sich fitter und gesunder fühlen auch gesundheitlich kann es einem besser gehen
Guten Morgen,
eine Anmerkung zum Typ 1 Diabetiker.
Ein nicht eingestellter Diabetiker, der keine eigene Insulinproduktion mehr hat, der bekommt selbstverständlich die Ketoazidose.
Bei einer Kolenhydratarmen Diät wird aber weiter Insulin gespirtzt, um die Ausschüttung von Kohlenhydraten aus der Leber zu senken. Dadurch ist diese „krankhafte“ Ketoazidose nicht möglich.
Wenn ich in dieser Kohlenhydratarmen Phase bin , habe ich meist gute Blutzuckerwerte. (Insulin muss dann tatsächlich auch für Eiweiß gegeben werden (Glykoneogenese))
Die Gefahr hier besteht vielmehr in der Gefahr der Unterzuckerung. In der Anfangsphase muss das Verzögerungsinsulin reduziert werden, da der Bedarf sinkt.
Als Typ 1 Diabetker kann man wenige Kohlenhydrate wesentlich besser einschätzen als viele! Keine machen da kaum unterschied :)
mit freundlichem Gruß
Jan
Hallo Markus
Flotter Artikel! Endlich mal einer, der weiss, was Sache ist :-)
Ich hab grad vor kurzem auf meiner Webseite auch einen Artikel über Low Carb Lebensmittel veröffentlicht (http://www.endlichschlank.net/low-carb-lebensmittel-liste/). Würd mich interessieren, was du davon hältst.
Bis dann,
Nils
Danke Nils, Deine Seite hast Du auch gut gemacht!
Wäre nett, wenn Du meinen Blog nun auch verlinkst und vor allem statt Sukrin die weitaus günstigere – jedoch mindestens genauso gute Erythrit Alternative – empfiehlst:=).
Erythrit: Zuckerersatz
LG
Markus