Angeblich gibt es ja für alles im Leben den richtigen Zeitpunkt. Nun, ich denke der richtige Zeitpunkt, das Thema Kohlenhydrate erneut aufzugreifen, ist jetzt gekommen! Den Ausschlag dazu hat ein Artikel in einer Tageszeitung gegeben, in dem eine sogenannte Ernährungswissenschaftlerin allen Ernstes behauptet, dass „Weizen längst nicht so schlimm sei, wie oft propagiert wird“. Bei solchen Aussagen frage ich mich immer, ob diese Menschen tatsächlich so unwissend sind, oder industriellen Eigennutzen verfolgen. Über die schädliche Wirkung von Weizen auf unseren Organismus gibt es ausreichend Literatur, ein empfehlenswertes Buch ist z.B. die Weizenwampe (warum Weizen dick und krank macht)von Dr. med. William Davis.
Der eigentliche Grund dieses Blogartikels ist jedoch jener, auf die eigenartig anmutende Diskrepanz zwischen der Empfehlung der ÖGE (Österreichische Gesellschaft für Ernährung) und modernen Forschungsergebnissen hinzuweisen – und zwar in Hinblick auf die empfohlene Ernährung bei Diabetes. Ich zitiere 3 Beispiele von der Webseite der ÖGE (Rubrik Diabetes mellitus Typ 2):
Quelle: http://www.oege.at/index.php/bildung-information/diaetetik/erkrankungen
- Grundsätzlich wird Diabetikern keine andere Ernährung als der gesunden Bevölkerung empfohlen.
- Richtiges Nährstoffverhältnis (55% Kohlenhydrate, 30% Fett, 15% Eiweiß)
- Speziallebensmittel für Diabetiker sind überflüssig.
Ich bin bei allen 3 o.e. Punkten völlig anderer Meinung, besonders beachtenswert finde ich jedoch Punkt 2, in dem nach wie vor 55% Kohlenhydrate empfohlen werden. Immer noch, obwohl moderne Forschungsergebnisse längst das Gegenteil nachgewiesen haben – nämlich dass eine Kohlenhydratreduktion als primäre Therapie bei Diabetes unbedingt empfohlen werden sollte!
Die ganze Tragweite dieser Empfehlung wird einem dann bewusst, wenn man sich vor Augen führt, dass sich sämtliche „offiziellen Stellen“ an diesen Richtlinien & Empfehlungen orientieren und ihre Patienten dahingehend beraten – 55% Kohlenhydrate!
Natürlich gibt es Unterschiede zwischen Kohlenhydraten – wir wissen, dass isolierte KH wie Zucker bedeutend schädlicher sind als komplexe Kohlenhydrate, doch ganz generell: Ich bin davon überzeugt, dass die Empfehlungen in Hinblick auf die täglich empfohlene Menge an Kohlenhydraten bei Diabetes überholt sind, und in Hinblick auf aktuellere Ernährungserkenntnisse rasch überarbeitet gehören.
Es gibt moderne Forschungsergebnisse, die richtungsweisend sind & eindeutig feststellen, dass eine Kohlenhydratreduktion als erste Intervention bei Diabetes empfohlen werden sollte.
Das Einhalten einer strikten „low carb Diät“ ist bei Diabetes Typ 2 häufig noch wirksamer als andere diätische Methoden, und die Reduktion von Kohlenhydraten ist noch dazu die wirksamste Methode, um Triglyceride zu senken und das „gute“ HDL Cholesterin zu heben. Weiters ist in aktuellen Studien nachgewiesen worden, dass Diabetespatienten ihre Medikamentendossierungen vermindern konnten, nachdem sie eine low carb Diät durchführten.
Detaillierte Forschungsergebnisse: http://www.diabetes.co.uk/news/2014/jul/researchers-recommend-carb-restriction-as-primary-method-of-diabetes-control-91152031.html
Fazit: Wenn man seine Diabeteserkrankung wirkungsvoll und ohne Medikamentenabhängigkeit bekämpfen möchte, ist es unerlässlich, Kohlenhydrate zu reduzieren.
PS: Bereits in den fünfziger Jahren stellt der englische Diabetesforscher Thomas L. Cleave bei breit angelegten Forschungen Diabetes nur bei jenen Völkern fest, welche raffinierte Kohlenhydrate verzehrten.
Hallo Herr Berndt, ich möchte ihre Meinung gerne von Kokosblütenzucker wissen, er soll ja laut Zentrum der Gesundheit gut für Diabetiker sein,
was ich nicht so ganz verstehen kann.
Ich bedanke mich für ihre Antwort
L G Ursula Winterstein
Meine Meinung über Kokosblütenzucker ist Folgende: Zum einen verwende ich ihn selbst gerne und verkaufe ihn sogar in unserem Shop. Zum anderen sehe ihn allerdings als „Leckerei/Nascherei“ und nehme ihn daher in nur in geringen Maßen zu mir. Kokosblütenzucker (ich erzeuge daraus gerne Sirup) ist für mich persönlich der Ersatz für Honig & Co. – er ist aufgrund der vielfältigen Nährstoffe auch um einiges gesünder als Honig, was die wenigsten wissen. Außerdem steigt der Blutzucker geringer an, da der glykämische Index niedriger ist. Nicht vergessen darf man dabei allerdings, dass es sich hierbei trotzdem um Fruktose handelt, und diese ist bekanntlich weder für das Cholesterin, noch für die Insulinresistenz günstig. Daher – in Maßen – empfehlenswert.
Als Zuckerersatz verwende ich daher Eryfly, als „Nascherei in Maßen den Kokosblütenzucker – unser „Eryfly Coco“.
Das sogenannte Zentrum der Gesundheit polarisiert gerne, um dann die eigenen Produkte in den Vordergrund zu rücken – daher mit Vorsicht zu genießen und kritisch zu hinterfragen.
Hallo Herr Berndt, ich danke ihnen für ihre schnelle Antwort, nun habe ich noch eine Frage zu dem Erytrith Zucker, wird er in China (amazon)oder in Deutschland hergestellt?
Mit freundlichen Grüßen
U. Winterstein
Ab spätestens 15.4.2015 bieten wir auf allen Plattformen ausschließlich Erythrit aus der EU an. Es handelt sich dabei um äußert hochwertige Ware.
Hallo Herr Berndt,
ich bin begeistert von Ihrem Blog, hier erfährt man als Diabetiker erst mal
wie man sich verhalten und ernähren muss.
Ich habe eine Bitte, ich würde so gerne das Brot backen worüber sie berichten, bekomme ich das Rezept von Ihnen?
Ich bedanke mich ganz herzlich,
Mit lieben Grüßen
Ursula Winterstein
Hallo Frau Winterstein,
vielen Dank für Ihre netten Worte! Wir backen mittlerweile Brot in den verschiedensten Variationen, am häufigsten entweder ein reines Nussbrot, oder eine Variante mit Topfen und Haferkleie/Haferflocken, dazu Chiasamen, Leinsamen, oder gerne auch gemahlene Mandeln. Wir werden noch heuer ein Rezeptbuch fertigstellen, in dem wir (meine Frau und ich) die wichtigsten Rezepte zusammentragen werden. Es wird dann unter http://www.rezeptour.com veröffentlicht werden.
Ein Rezept für ein Topfenbrot wäre z.B.: 500g Topfen, 1 TL Salz, 1/2 TL Natron, 200g Haferfloken oder Haferkleie und je nach Geschmack die oben erwähnten Zutaten dazu (z.B. 2 EL Leinsamen und 5 EL geriebene Mandeln); Alles miteinander gut verkneten, mit befeuchteten Händen eine Brotform formen und bei 150 Grad Umluft 45 Minuten backen.
Ich bedanke mich ganz herzlich Herr Berndt,
und werde das Rezept schnellstens ausprobieren.
Auch auf die angekündigten Rezepte freue ich mich.
Liebe Grüße
Ursula Winterstein
Hallo Herr Berndt,
ich wollte Ihnen nur kurz mitteilen, dass ich das Topfenbrot gebacken habe, mit Haferflocken und Leinsamen und gestiftelte Mandeln, sonst wie im Rezept, es ist lecker und hält sogar lange satt, zudem wenig Kohlehydrate die uns das Leben schwer machen…..
kann ich nur empfehlen, ein Tipp noch, man kann es auch gut toasten.
Liebe Grüße
Ursula Winterstein
Ps das Nussbrot würde mich auch interessieren