Im April 2012 wurde ich mit der für mich im wahrsten Sinne des Wortes schicksalshaften Diagnose Diabetes Typ-2 konfrontiert. Der behandelnde Arzt merkte damals ein wenig zynisch an, „dass mein Leben nie wieder so sein würde, wie es bis zu diesem Zeitpunkt war“. Wie recht er hatte, jedoch komplett anders, als es der gute Mann wohl im Sinn hatte. Ich schlug seinen sicherlich gut gemeinten Ratschlag einer sofortigen Insulintherapie dankend ab und beschloss, meinen eigenen Pfad einzuschlagen. Einfach war dieser nicht gerade, eher sehr einsam und auch ziemlich „rau“. Doch wie formulierte es Goethe einst so treffend: „Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man etwas Schönes bauen“.
Der Wille zum Erfolg
In den ersten Monaten nach meiner Diagnose konzentrierte ich mich nahezu ausschließlich auf meine Heilung. Ich wollte unbedingt wieder gesund werden. Und zwar ohne Medikamenteneinnahme und ganz bestimmt auch ohne Insulin spritzen zu müssen. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt zwar noch wenig Ahnung davon, wie ich das bewerkstelligen wollte, aber eines wusste ich instinktiv: Ich werde es schaffen!
Also nahm ich einmal mehr in meinem Leben das Schicksal selbst in die Hand. Selbstbestimmtheit & Eigenverantwortlichkeit waren schon immer wesentliche Merkmale meines Charakters, und neben meiner Lebensfreude wohl ausschlaggebend dafür, dass ich mich dazu entschieden hatte, auf meine eigene Art „Diabetes Ade“ zu sagen.
Finger weg!
Relativ rasch hatte ich verstanden, dass es Nahrungsmittel gibt, um die ich in Zukunft besser einen großen Bogen machen sollte. Dazu gehörten neben Zucker vor allem handelsübliches Brot & Gebäck (ja, auch Vollkorn, vor allem aus Weizen!), Reis (vor allem polierter Reis!), Kartoffeln (ganz schlimm: Kartoffelpüree!), Pasta Produkte wie Spaghetti und Paniertes. Ganz besonderes fatal wirken sich Limonaden und Fruchtsäfte auf den Blutzucker aus, diese schädigen aufgrund des hohen Fruktose-Gehalts so ganz „nebenbei“ auch noch die Leber (Stichwort NAFL – nicht alkoholische Fettleber). Und auch die allermeisten handelsüblichen Smoothies lassen den Blutzucker in lichte Höhen schießen.
Kilos runter = Blutzucker runter!
Schon bald feierte ich meine ersten Erfolge und verlor nach nur 12 Wochen unglaubliche 13 Kilogramm überflüssiges Gewicht, während sich mein Langzeitzucker von 9,7% auf 6,4% reduzierte. Glauben wollte mir das natürlich kein Mensch, jedoch ist Blut zum Glück „unbestechlich“, und ich konnte meine Ergebnisse mittels Laborbefunde nachweisen. Als ich dann nach einem weiteren Quartal bereits bei einem HbA1c von 6,0% (wohlgemerkt ohne jegliche Medikamenteneinnahme) landete, war man rundum aus dem Häuschen. Was jedoch das Tollste daran war: Ich verzichtete auf gar nichts, denn ich hatte im Austausch zu oben erwähnten „Anti-Lebensmitteln“ (Zucker, Weizen, Reis & Kartoffelpüree bezeichne ich seit damals nur noch als „Diabolisches Quartett) wunderbare Lebensmittel entdeckt, über die ich später in meinem Blog und auch in meinen Diabetes Ade Büchern ausführlich berichtete.
Diabetes Ade!
Nachdem mich im letzten Jahrzehnt immer mehr „Hilferufe“ zuckerkranker Menschen erreicht haben, begann ich 2013/2014 mit meiner erfolgreichen Diabetes Ade-Seminarreihe und durfte in weiterer Folge über 1.000 Diabetikerinnen & Diabetikern dabei behilflich sein, Diabetes Typ-2 für immer hinter sich zu lassen. Das 1. Buch „Diabetes Ade – das Ende der Zuckerkrankheit“ wurde Amazon Bestseller und ich trat vermehrt in Massenmedien auf, um ein möglichst breites Publikum zu erreichen. Meine diesbezügliche Botschaft: Diabetes Typ-2 ist NICHT UNHEILBAR!“.
Low Carb Bakery
2019 entschloss ich mich auf vielfachen Kundenwunsch dazu, die Firma LOCABA in Österreich zu gründen. LOCABA steht für LOw CArb BAkery und hat sich darauf spezialisiert, zucker- und getreidefreie Low-Carb Backwaren zu entwickeln. Also vorwiegend Brot, Desserts, Kekse, Eis & Mehlspeisen. In dieser Qualität waren die Produkte einmalig und leiteten eine prinzipielle Kehrtwende im Essverhalten vieler ernährungsaffinen Menschen ein. Erstmalig war es möglich, sich ohne sensorische Einschränkungen ernährungsbewusst zu verwöhnen.
From Austria to Singapore
Ungefähr zeitgleich entschlossen sich ein vor über 25 Jahren nach Singapur ausgewanderter Schulfreund und ich, das gleiche Vorhaben auch in Asien umzusetzen. Und so ergab es sich, dass wir gemeinsam – ebenfalls 2019 – das Unternehmen LOCABA ASIA in Singapur etablierten. Dazu wurde ein Team nach Österreich entsandt, und ich schulte die asiatischen Kolleginnen & Kollegen im Zuge eines Know-How Transfers in alle wichtigen Belange des zuckerfreien Low-Carb Backens ein. Noch heute bin ich in neue Rezeptentwicklungen eingebunden oder berate, sofern sich Fragen rund um neue Rezepte, Rohstoffe oder Lieferanten ergeben. Ansonsten hat sich der „asiatische Ableger“ mittlerweile verselbstständigt und emanzipiert – sie machen ihre Sache großartig und haben sich zu einer lokalen Größe vor Ort entwickelt.
Niemand kann sich vorstellen, was es für mich persönlich bedeutet, wenn mich aus Singapur begeisterte Rückmeldungen in Bezug auf unsere LOCABA Produkte erreichen! Und dabei sind es längst nicht nur Diabetiker*innen, die endlich wieder sorglos naschen können. Es hat sich eine regelrechte Bewegung von Menschen vor Ort entwickelt, welche die Vorzüge dieser neuen Generation an Backwaren und Desserts in vollen Zügen genießen wollen!
Erfolge
2012 war es eine Diabetes Diagnose. 2024 ist eine einzigartige Erfolgsgeschichte, die nun endlich auch in Österreich so richtig in Fahrt kommt. Ich halte Vorträge vor der Wiener Ärztekammer über stoffwechseloptimierte Ernährung und generell betreffend der Vorteile von lebensstilindizierten „Lifestyle-Therapien“. Meine Erfolgsreihe „Diabetes Ade“ wurde in der Jubiläumsausgabe der Versicherungsgeschichte Österreichs publiziert, während ich in etwa zeitgleich im Werk der Ärztekammer namens „Med Kitchen“ auf mehreren Seiten veröffentlicht wurde.
2025 wird erstmals im Lebensmittelhandel ein sensationelles Brot erhältlich sein, welches ich gemeinsam mit dem „Backmischungsgiganten“ STAMAG entwickelt habe. Zusätzlich werde ich in Kürze Vorträge in großen Unternehmen halten und mich in weiterer Folge der Leistungsfähigkeit und dem Gesundheitszustand der Mitarbeiter*innen annehmen. In Anlehnung an mein absolviertes Masterstudium „MBA – Leadership in Health“ habe ich unter dem Namen MBA-Score ein messbares System entwickelt, welches die krankheitsbedingten, kostenintensiven Ausfallszeiten in den Unternehmen drastisch reduzieren wird.
Forever young
Last not least möchte ich in diesem Zusammenhang noch erwähnen, dass ich mich Dank meines Lebenswandels biologisch um über 11 Jahre verjüngt habe. Messbar, denn ich habe die Länge meiner Telomere bestimmen lassen. Und ja, ich bin stolz darauf, was sich aus einer schicksalshaften Diagnose entwickelt hat. Heute bin ich (biologisch) jünger und gesünder als vor der Diagnose und fühle mich fit wie ein Turnschuh.
DANKE DIABETES & DIABETES ADE!