Sie sind der Meinung, dass das eine eigenartige Überschrift für einen Artikel über Diabetes ist?
Mag sein, doch Sie werden es nicht für möglich halten, welchen Unterschied diese 3 verschiedenen „Körpersituationen“ auf unsere Gesundheit im Allgemeinen und auch auf Diabetes haben.
Sicherlich haben Sie schon davon gehört, dass Bewegungsmangel, neben Ernährungsfehlverhalten, die Hauptursache von Übergewicht und zahlreichen gefährlichen Erkrankungen ist. War Ihnen jedoch bewusst, wie schädlich eigentlich der „Zustand“ des Sitzens ist? Eine Form der „Beschäftigung“, die viele Menschen einen Großteil des Tages ausüben? Und wussten Sie, dass man das Sitzen bereits als das „neue Rauchen“ bezeichnet?
Ob nun berufsbedingt, oder als Couch-Potato vor Fernseher, Computer & Co, spielt dabei keine Rolle – das Sitzen schadet uns viel mehr, als uns bewusst ist!
Die gesundheitlichen Schäden des Sitzens reichen von Rückenproblemen, Herzkreislaufproblemen & Hämorrhoiden bis zu Krebs – und auch Diabetes!
Das besonders Alarmierende daran ist allerdings, dass die fatalen Folgen auch dann eintreten, wenn man viel Sport betreibt. Denn auch 4x die Woche 1 Stunde Sport betreiben reicht nicht aus, wenn man als „Bürohengst“ zuvor 8 Stunden gesessen ist.
Eine Studie der britischen Loughborough Universität geht noch weiter und fand heraus, dass jede täglich sitzende Stunde die Sterblichkeit um 11% erhöht – ist das nicht wirklich angsteinjagend?
Dafür könnten wir allerdings einer Schätzung zufolge im Schnitt 2 Jahre länger leben, wenn wir unsere tägliche Sitz Zeit auf weniger als 3 Stunden verringern.
Was nun unser Kernthema Diabetes betrifft, verhält es sich so, dass das ständige Sitzen die Funktionalität der Bauchspeicheldrüse und deren Insulinproduktion beeinflusst. Durch die verminderte Bewegung des Körpers sprechen die Muskeln weniger auf Insulin an, was eine erhöhte Insulinproduktion nach sich zieht – und dadurch auch die Insulinresistenz fördert.
Diese verhängnisvollen Effekte treten übrigens bereits nach nur einem einzigen Tag übermäßigen Sitzens ein!
Glücklicherweise hat man jedoch herausgefunden, dass das Arbeiten z.B. an einem Stehpult, die negativen Effekte des Sitzens zu einem beachtlichen Maße ausgleicht, denn Stehen ist viel gesünder als Sitzen. Am besten ist natürlich die Bewegung, daher sollte man zumindest alle 45 Minuten den Körper vom Ruhezustand in die Mobilität bringen.
Abschließend darf mit aller Klarheit festgehalten werden, dass der Mensch nicht zum Sitzen geboren ist. Evolutionstechnisch waren wir bekanntlich Jäger und Sammler, sind täglich viele Kilometer gelaufen, und waren generell in ständiger Bewegung. Wenn Sie also buchstäblich nicht im Sitzen sterben wollen, sollten Sie die vorherigen Ausführungen durchaus ernst nehmen.
Da ich jedoch stets einen realitätsnahen Zugang suche, empfehle ich einen gesunden Mix aus Sitzen, Stehen und Gehen. Auch im Büroalltag kann man sich mit Kollegen besprechen, aus der Kantine einen gesunden Snack holen, Drucker und Kopierer aufsuchen, Fenster öffnen, Stiegen steigen, einen Kaffee holen, etc. – es müssen ja nicht gleich Sit-ups und Liegestütz sein, obwohl… bekanntlich gibt es ja sehr gute, bürotaugliche Mobilitätsübungen.
Und sollte Sie eine Kollegin/ein Kollege auslachen, zeigen Sie ihm einfach diesen Artikel und freuen Sie sich schon bald auf Nachahmer.
Frei nach dem Motto, lieber am Stehpult stehen, als auf Hämorrhoiden sitzen:=)