Da ist er wieder, mein persönlicher Favorit, mein bester Freund, mein ehemaliger, treuer Begleiter – der Zucker. Ich habe ja davor „gewarnt“, diesem Wolf im Schafspelz in meinem Blog einen ganz besonderen Stellenwert einzuräumen. Ich will ja nicht behaupten, dass der Zucker ganz alleine an Fettleibigkeit und sämtlichen Zivilisationskrankheiten schuld ist – jedoch bin ich persönlich der festen Überzeugung, dass er einer der Hauptverantwortlichen bei der Entstehung der Zuckerkrankheit Diabetes Typ2 ist.
Übermäßiger Zuckerkonsum erzeugt Blutzuckerspitzen und diese stressen die Bauchspeicheldrüse – die Folgen einer „überforderten“ Bauchspeicheldrüse sind dem geneigten Leser meines Blogs ja sicherlich bestens bekannt. Und denjenigen unter uns die meinen, dass sie selten bis gar keinen Zucker zu sich nehmen und deshalb nicht betroffen sind sei gesagt, dass wir über 80% unseres täglichen Zuckerkonsums „versteckt“ über Lebensmittel zu uns nehmen. Teilweise Lebensmittel, von denen wir niemals annehmen würden, dass sie Zucker beinhalten…
Eigentlich möchte ich in diesem Artikel jedoch etwas ganz anderes hinterfragen – die sogenannte Natürlichkeit unseres Zuckers. Wie kann man Zucker eigentlich herstellen? Wissen Sie das? Man möchte uns doch ständig glauben machen, dass Zucker ein „Naturprodukt“ ist, oder? Der richtige Moment, um auf das lesenswerte Buch „Zucker Zucker“ von Dr. med. M.O. Bruker zu verweisen, der aus dem Werk „Gift in der Nahrung“ wie folgt zitiert:
Unseren weißen Zucker gewinnen wir größtenteils aus Zuckerrüben. Die Zuckerrüben werden nach dem Waschen zerschnitzelt, dann ausgelaugt. Um den Zuckersaft zu reinigen, wird Kalk zugesetzt. Diese Scheidung vernichtet infolge ihrer alkalischen Reaktion schon fast alle Vitamine. In die mit Ätzkalk vermischte Flüssigkeit wird Kohlensäure geleitet, um den Kalk zu fällen. Die „saturierte“ Flüssigkeit wird in die Filterpressen gepumpt, um den Zuckersaft von dem Schlamm zu trennen. Nach einer weiteren Behandlung mit Kalziumsulfit, wodurch gleichzeitig der Saft durch die schwefelige Säure entfärbt, also gebleicht wird, dampft man den Dünnsaft zu Dicksaft ein und kocht ihn im Vakuum bis zur Kristallisation. Durch Ausschleudern in einer Zentrifuge wird die Masse in Sirup und Rohrzucker getrennt. nachdem der Sirup zum Zwecke der Rohrzuckergewinnung minderen Grades das Blankkochen, Abkühlen, Kristallisieren und zentrifugieren mehrere Male hinter sich hat, bleibt als Endsirup die Melasse mit ihrem hohen Gehalt an Nichtzuckerstoffen zurück. Sie wird zur Spirituserzeugung und Viehfütterung benutzt. Der Rohrzucker muss in den Zuckerraffinerien noch in Verbrauchszucker verwandelt werden, wozu eine nochmalige Reinigung mit Kalk-Kohlensäure, ein nochmaliges Bleichen mit schwefeliger Säure, Filtrieren durch Knochenkohle und „auf Korn Kochen“ notwendig ist.
Und? Ist Ihnen der Appetit vergangen? Mir schon…
Wer übrigens denkt, das brauner Zucker gesünder als weißer Haushaltszucker ist – falsch gedacht! Ein weit verbreiteter Irrglaube, der leider auch von manchen Reformhäusern unterstützt wird. Brauner Zucker wird lediglich nicht endgereinigt, deshalb ist er braun…
Sehr geehrter Herr Berndt,
ich stimme Ihnen in den meisten Punkten Ihres Blog-Beitrages zu. Das Buch „Zucker, Zucker“ von Mox Otto Bruker ist nun aber nicht das Non Plus Ultra der Aktualität. Auch Industriezucker wird schon seit Jahrzehnten nicht mehr gebleicht. Reine Saccharose ist farblos und kann deshalb durch reine Umkristallisation in farbloser Qualität gewonnen werden.
Zucker wird dadurch trotzdem nicht zum gesunden Lebensmittel und ich verzichte vollständig auf ihn, aber man sollte dennoch bei den Fakten bleiben.
Danke für Ihr Statement, Herr Gentner!
Die Bücher von Dr. Bruker mögen nicht die Neusten sein, die Kernaussagen sind jedoch nach wie vor wahr und haben auch an Aktualität nicht sehr viel verloren.
Zum Thema „Zuckererzeugung“ muss man leider doch mit aller Vehemenz feststellen, dass dieser Prozess ein sehr chemischer ist, und mit Natur wenig zu tun hat.
Zuerst werden die Zuckerrüben gründlich gereinigt und zu Schnitzeln zerkleinert.Mit heißem Wasser wird der Zucker aus den Rüben heraus gelöst. Es entsteht der Rohsaft.Die Schnitzel, denen der Zucker entzogen wurde, werden gepresst, getrocknet und als Viehfutter verwendet.
Mit Hilfe von Kalk und Kohlensäure werden Nichtzuckerstoffe aus dem Rohsaft entfernt. Zurück bleibt ein klarer, hellgelber Dünnsaft, der etwa 16 Prozent Zucker enthält.Dieser Dünnsaft wird zu einem Dicksaft mit ca. 67 Prozent Zuckergehalt eingedickt.Aus dem Dicksaft wird durch weitere Eindickung der Zucker auskristallisiert. Die entstehenden Zuckerkristalle werden abgeschleudert. Da an ihnen noch Restsirup haftet, wird dieser abgewaschen, um reine weiße Zuckerkristalle zu erhalten. Dieser Vorgang wird mehrmals wiederholt, bis sich keine Zucker mehr auskristallisieren läßt. Der nun verbleibende Restsirup wird als Melasse bezeichnet, welche als Futtermittel oder zur Herstellung von Hefe und Alkohol verwendet wird.
Was aber noch viel wesentlicher ist, Zucker ist ein isoliertes Kohlenhydrat und belastet als Solches die Bauchspeichedrüse enorm. Zumindest Diabetiker sollten tunlichst „die Pfoten“ davon lassen und ich bleibe dabei: Zucker ist einer der Haupttäter auf dem Weg zur Diabeteserkrankung (Typ 2).
Tipp: Ein sehr gutes, aktuelleres Buch zum Thema Zucker ist: „Garantiert gesundheitsgefährdend – Wie uns die Zucker-Mafia krank macht“, von Hans-Ulrich Grimm