Wir alle lieben Brot und Gebäck, und es würde uns sehr schwer fallen, auf dieses gänzlich zu verzichten. Gleichzeitig sind es leider sehr häufig gerade diese Art Kohlenhydrate, die unseren Blutzucker in die Höhe treiben und uns dick machen. Sofern wir unser Brot nicht selbst backen, sollten wir auch ganz genau darauf achten, aus welchem Getreide das gekaufte Gebäck produziert wurde, und mit welchen „Zutaten-Fallen“ uns die „liebe Industrie“ sonst noch „aufs Korn genommen“ hat…
Schon kurz nach meiner eigenen Diabetesdiagnose im Frühjahr 2012 fiel ich selbst in die sogenannte Getreidefalle, ganz zu Beginn war ich sogar noch der Meinung, dass dunkles Gebäck automatisch gesünder sei und Vollkorngebäck sowieso kein Problem für mich darstellen würde. Das ist natürlich beides völliger Nonsens, denn dunkles Gebäck wird häufig einfach gefärbt, damit es einen gesünderen Eindruck vortäuscht. Und Weizen-Vollkorn ist aufgrund des darin enthaltenen Kohlenhydrats Amylopectin A tunlichst zu vermeiden, denn dieses treibt den Blutzucker sogar noch rascher in die Höhe als es Zucker in der Lage ist.
Heute bin ich natürlich viel schlauer und meide viele handelsübliche Gebäckstücke wie der Teufel das Weihwasser, trotzdem geriet sogar ich vor kurzem in die „Brotfalle“, nämlich als ich mir in gutem Glauben ein Produkt namens Dinkel-Vollkorn-Riegel erwarb. Dieses so gesund klingende Vollkorngebäck aus Dinkel wird von einer namhaften Bäckereikette verkauft, und da ich in Eile war, erkundigte ich mich ausnahmsweise einmal nicht nach den genauen Zutaten. Hätte ich nur besser nicht darauf verzichtet, denn bei der späteren Blutzuckermessung fiel mir sofort auf, dass da irgendetwas nicht stimmen konnte. Aber bekanntlich lernt man ja am besten aus seinen eigenen Fehlern…
Ich machte mich also erneut auf den Weg zur Bäckerei-Filiale, erwarb die „gesunde Mogelpackung“ ein zweites Mal und ließ mir diesmal gewissenhaft die dazugehörige Produktinfo ausdrucken. Und siehe da: Neben diversen „harmlosen“ Bestandteilen, fanden sich im vermeintlich gesunden Riegel auch Blutzuckertreiber wie
- Honig
- Zucker
- Traubenzucker und
- Kartoffelflocken
Das ebenfalls zum „Dunkel-Färben“ verwendete Dinkelmalzmehl sei hier nur am Rande erwähnt, damit möchte man offensichtlich den Eindruck erwecken, dass es sich hierbei um ein besonders vollwertiges Gebäck handelt.
Normalerweise kümmere ich mich bekanntlich nicht um Broteinheiten, das ist medikamentenpflichtigen Diabetikern vorbehalten, vor allem solchen, die insulinpflichtig sind. Da diese jedoch auf der Produktinfo ebenfalls ausgewiesen wurden, fielen sie mir dann doch sofort ins Auge.
Und siehe da, der vermeintlich gesunde Vollkornriegel hat beachtliche 2,9 BE auf 100g aufzuweisen!
Nun wurde ich neugierig und ging auf eine Internet-Seite, auf der die Broteinheiten der verschiedenen Produkte meines „Lieblings-Lebensmittelindustrie-Giganten“ Mc-Donalds nachzulesen sind (http://www.diabsite.de/ernaehrung/be-tabellen/mc-donalds/index.html).
Ich wollte mal nachschlagen, was ich dort so um 2,9 BE so erhalten würde.
Was meinen Sie?
Jeder kann sich wohl vorstellen, dass meine Überraschung groß war, als ich feststellen musste, dass ich sogar bei Mc-Donalds um 2,9 BE immerhin einmal
- Chicken McNuggets (100g) und einen
- 1955 Burger (100g)
erhalten würde!
Eigentlich kann ich es noch immer gar nicht fassen, und es kann nur damit zusammenhängen, dass diesem Dinkel-Vollkorn-Riegel solche Unmengen an Zucker und anderen „Anti-Lebensmittel“ zugesetzt wurden, dass der im österreichischem Sprachgebrauch gerne sprichwörtlich verwendeten „Sau graust“!
Leider darf ich den Namen dieser bekannten Bäckereikette nicht nennen, und vermutlich schaut es vielfach bei anderen industriellen Bäckern nicht anders aus, also sag ich es mal ganz allgemein:
Schämt Euch!
Denn diese Art der Ernährung ist nicht nur für Menschen mit Diabetes wenig zuträglich, sondern trägt auch Sorge dafür, dass noch möglichst viele übergewichtige Menschen und Diabetiker Typ-2 nachkommen!