Im Rahmen einer Gesundenuntersuchung erhielt ich im April 2012 völlig überraschend, und ohne für mich erkennbare Vorzeichen, die Diagnose Diabetes Typ-2. Mit einem Nüchternblutzucker von 302 mg/dl und einem HbA1c von 9,7% durchaus beängstigende Werte. Nachdem mich der praktische Arzt wenig einfühlsam mit den schrecklichen Folgeerkrankungen von Diabetes konfrontierte, schickte er mich zur medikamentösen Zuckereinstellung ins nächste Spital und meinte, dass ich da wohl 7 bis 10 Tage stationär aufgenommen werde. Übrigens eine durchaus gängige Praxis. Leider, wie ich meine…
Sicherlich würde man mich bei so hohen Werten gleich auf Insulin einstellen, auch der „Einbau“ einer Insulinpumpe sollte bei mir angedacht werden – in jedem Fall würde ich mein bisheriges Leben komplett umstellen müssen!
Nach dieser einzigartigen Schocktherapie, über deren Ethikansatz man diskutieren könnte, zog ich es anstatt dessen vor, einen befreundeten Facharzt zu konsultieren, der mich weitaus professioneller über die Krankheit aufklärte. Er verschrieb mir Metformin Tabletten, die ich über die nächsten 3-4 Wochen einnahm.
Ab dem 2. Tag meiner Diagnose informierte ich mich umgehend und immer tiefer mittels sämtlicher, mir zur Verfügung stehender Mittel & Medien über Diabetes, und weitete meinen Informationsradius weit über österreichische Medien hinaus. Ich las sowohl Fachmagazine, wie auch diverse Foreninhalte, sowohl medizinische Artikel, wie auch diversifizierte Inhalte zu den Themen Ernährung, Gewürze & Kräuter, Auswirkungen von Sport (Cardio und Kraftsport).
Darüber hinaus beschäftigte ich mich mit flankierenden Auswirkungsmöglichkeiten auf den Blutzucker, wie Infektionen, Schlafqualität, Stress – oder auch die positive Wirkung von mentaler Beschäftigung und „einfach nur Lachen“!
Sehr bald wurde mir klar, dass ich meine Krankheit nicht nur besiegen wollte, sondern dies vor allem ohne Medikamente, samt deren negativen Begleiterscheinungen. Ich setzte daher, ohne dies weiteren Personen mitzuteilen, meine Medikamente ab und beobachtete penibel die Auswirkungen auf meinen Blutzuckerspiegel. Ich nahm sehr oft Messungen vor und versah diese mit Bemerkungen – alles wurde dokumentiert. Da ich zu dieser Zeit bereits meine Ernährung auf Zucker- & Weizenfrei umgestellt hatte und auch (in Maßen) Sport betrieb, waren von Beginn an keine gravierenden Veränderungen auf meinen Blutzuckerspiegel zu bemerken. Ganz im Gegenteil, der BZ sank in den darauf folgenden Wochen weiter. Zu dieser Zeit hatte ich mein Sportpensum auf ca.30 bis 60 Minuten tägliches Laufen, Radfahren, oder Schwimmen intensiviert. Darüber hinaus hatte ich bereits ein beachtliches Wissen über die – für den Blutzucker – positiven Nahrungsmittel und nutzte dieses beim täglichen Zubereiten meiner Speisen.
Lebensmittel wie Bulgur, Süßkartoffel, Buchweizen u.ä. hatten exakt den gegenteiligen Effekt von „bösen“ Nahrungsmitteln wie Zucker, Weizen, poliertem Reis & Kartoffelpüree – sie senkten sogar teilweise den Blutzucker! Angespornt von diesen sensationellen Effekten und Erfolgen baute ich mein Wissen immer mehr aus und setzte mich selbst als „Versuchskaninchen“ ein. So baute sich über die Zeit eine umfassende „Know How Datenbank“ betreffend blutzuckerneutralen & blutzuckersenkenden Lebensmittel auf, und eine neue Erkenntnis drängte sich förmlich auf: Mittels bewusstem Ersetzen von Zucker, Weizen und anderen schädlichen Nahrungsmittel durch adäquate Lebensmittel war es plötzlich möglich, auch die „schlimmsten“ Speisen wie Fastfood, oder Süßspeisen wie z.B. Kaiserschmarren, nicht nur kalorienschonend, sondern vor allem DIABETIKERGERECHT zuzubereiten! Ich möchte an dieser Stelle betonen, dass diese Speisen nicht nur mindestens genauso gut schmecken wie ihre ungesunden „Pendants“, sondern tlw. den Blutzuckerspiegel nur gering, wie auch GAR NICHT erhöhen. Das gelingt zum Beispiel, indem ich die Beize für ein gutes Grillfleisch mit blutzuckersenkenden Gewürzen wie Curcuma versehe – keine Zauberei, einfach nur Wissen!
Ich muss übrigens der gängigen Meinung „es gibt keinen Bedarf an diabetikergerechten Speisen“ ganz entschieden widersprechen! Diesen Bedarf- und sogar die Notwendigkeit – gibt es auf jeden Fall, und zwar für alle Diabetiker, die so wie ich gerne auf Medikamente verzichten möchten, und sich nicht vor jeder Mahlzeit ihre Broteinheiten ausrechnen wollen, bevor sie sich ihre Spritze verabreichen. Natürlich gibt es Arten von Diabetes, die Medikamente unbedingt benötigen, vor allem dann, wenn die Bauchspeicheldrüse kein Insulin mehr produziert. Ich bin jedoch zu 100% davon überzeugt, dass weit über die Hälfte aller Diabetiker Typ-2, die noch nicht kranktherapiert wurden und deren Bauchspeicheldrüse noch ausreichend Insulin produziert, OHNE MEDIKAMENTE die Zuckerkrankheit besiegen und oft auch komplett ausheilen können! Ich hatte übrigens bereits ca. 3½ Monate nach der Erstdiagnose einen HbA1c von 6,4%, nach weiteren 4 Monaten einen HbA1c von 6,0% und seitdem Großteils auch darunter. Würde ich heute zum gleichen praktischen Arzt wie zu Beginn meiner Krankheit gehen und ihm meinen Laborbefund zeigen, würde er mich nicht mehr als Diabetiker diagnostizieren – hier drängt sich förmlich die Frage auf: Bin ich noch Diabetiker? Leser meines Buches kennen die Antwort…
Apropos Buch: Mittlerweile habe ich meine Erfahrung zum Beruf gemacht, mein erstes Buch mit dem Namen „Diabetes Ade – das Ende der Zuckerkrankheit“ publiziert und arbeite neben meiner Tätigkeit als Unternehmensberater als Gesundheitscoach. Im Frühjahr starte ich mit einem eigenen Diabetes-Institut, das in Zusammenarbeit mit Ärzten und Diabetesberatern, Diabetikern Typ-2 einen selbstbestimmten Weg aufzeigt, die Krankheit nachhaltig zu besiegen. Ein 3-monatiger Kurs mit einem klaren Auftrag: Zuckerkranken Menschen mittels dem „Diabetes Ade System“ einen erfolgreichen Weg zur Eigentherapie aufzuzeigen. Wenn (noch) möglich, natürlich ohne Medikamente!