In der mediterranen Kulinarik ist es bekanntlich das Olivenöl, das kaum wegzudenken ist. Doch hätten Sie gewusst, dass die typisch indische Küche ohne Ghee kaum vorstellbar ist? Und war Ihnen in diesem Zusammenhang bekannt, dass den Heilwirkungen des exotisch klingenden Butterschmalzes im Ayurveda große Bedeutung beigemessen wird? Doch auch in unseren Breitenkreisen ist die Gesundheitswirkung von Ghee bereits belegt, und bei regelmäßiger Verwendung soll es uns sogar Anti Aging Effekte bescheren…
Im Ayurveda wird das gesunde Butterschmalz Ghee als verjüngendes und Langlebigkeit förderndes Nahrungsmittel bezeichnet, die indische Bezeichnung dafür lautet Rasayana. Während man uns zum Teil noch immer weismachen möchte, dass Butter ungesund ist und „so etwas“ wie Butterfett zu einem erhöhten Cholesterinspiegel führt, lehrt das in Indien als Lebenselixier bezeichnete Ghee der „fett reduziert und Light-Industrie“ wohl eher das Fürchten. Und stellt diesbezügliche Ernährungsdogmen auf den Kopf. Denn in Untersuchungen wurde festgestellt, dass der Cholesterinspiegel bei Personen, die täglich ca. 60 g Ghee zu sich nahmen, nicht gestiegen, sondern vielmehr gesunken ist. (1)
Ghee verbessert nicht nur die Nährstoffaufnahme, sondern dürfte auch die Wirkung verschiedener Heilpflanzen verstärken. Es besitzt die Fähigkeit, Körper- und Umweltgifte abzubauen und wirkt sich positiv auf den Stoffwechsel im Allgemeinen aus. Ghee bildet im Gegensatz zu anderen Ölen keine freien Radikale. Es ist leicht verdaulich, senkt Entzündungswerte im Körper, stärkt die Abwehrkräfte, reinigt das Blut und verjüngt die Haut. Im Ayurveda wird Ghee sogar erfolgreich gegen Hautkrankheiten wie Schuppenflechte (Psoriasis) eingesetzt.
Wenn man es in der eigenen Küche verwenden möchte, ist es gut zu wissen, dass Ghee im Gegensatz zu herkömmlicher Butter sehr hitzestabil ist und sich daher hervorragend zum Kochen und Backen einsetzen lässt.
Interessant zu wissen ist, dass man Ghee in den 1980iger Jahren, aufgrund des Verdachtes seiner cholesterinerhöhenden Wirkung, auch in der indischen Küche verbannt hatte. Daraufhin kam es allerdings zu einer Zunahme von Diabetes und Herz-Kreislauferkrankungen! Ghee wurde damals durch Pflanzenöle wie Sonnenblumen- und Distelöl ersetzt, und obwohl diese cholesterinfrei sind, bewirkte man offensichtlich das Gegenteil des erhofften Effektes.
Zudem begünstigt die einseitige Verwendung mehrfach ungesättigter Pflanzenfette durch deren Hitze- und Oxidationsempfindlichkeit Krankheiten wie Arteriosklerose. (2)
:idea: Auch das gesunde Kokosöl besteht übrigens zu über 90 Prozent aus gesättigten Fettsäuren und ist wie Ghee besonders hitzestabil!
Vielleicht sollten wir es überhaupt wie Dr. B S. Raheja, Direktor des „All India Institute of Diabetes“ halten, der dazu rät besser die Finger von oben zitierten Pflanzenölen zu lassen und eine Lanze für Ghee bricht. Doch Dr. Raheja geht noch weiter und meint :arrow: „Avoid diabetes, eat ghee!“ (3)
Persönlich bin ich nun endgültig auf den Geschmack gekommen und werde mal mit Ghee ein wenig experimentieren. Die Zutaten habe ich schon ausgewählt, wie es wohl schmecken wird?
:arrow: Süßkartoffel, Bohnen, Champignons, Zucchini, Zwiebel, gewürzt mit Bockshornklee, Kurkuma, Knoblauch und einer Prise Kräutersalz.
Quellen:
(1) http://www.codecheck.info/news/Ghee-Butter-heilende-Butter-die-das-Cholesterin-senkt-112187
(2) http://www.ayurveda-journal.de/fette-ayurvedische-ernaehrung/
(3) http://www.milligazette.com/Archives/01122001/47.htm
Lieber Herr Berndt,
IST Ghee Butterschmalz? Bzw. worin unterscheidet Ghee sich vom herkömmlichen (österreichischen) Butterschmalz?
Vielen Dank, Doris
Liebe Doris,
in Ergänzung zu meinem eigenen Artikel kann man es auch hier gut nachlesen: http://eatsmarter.de/lexikon/warenkunde/ghee
Liebe Grüße!