Die Zahl der Diabetes Typ-2 Erkrankungen steigt in beängstigendem Ausmaß weiter an, allen sinnvollen und weniger sinnvollen Maßnahmen zum Trotz. Immer mehr Menschen diskutieren darüber, jedoch haben die Wenigsten eine Ahnung, was genau Diabetes Typ-2 überhaupt ist – und wie die Zuckerkrankheit primär entsteht.
Der Titel eines Vortrages, welchen ich vor geraumer Zeit in Vorarlberg gehalten habe, lautete: „Diabetes Typ-2: Im Spannungsfeld einer harmlosen Stoffwechselentgleisung und einer tödlichen Erkrankung“. Denn erschreckenderweise ist den wenigsten Betroffenen bewusst, dass sie den Verlauf der heimtückischen Zuckerkrankheit über weite Strecken selbst in der Hand haben. Und diesen, wie ich es gerne ein wenig überspitzt formuliere, fast „wie mit einem Joystick selbst steuern können“.
In den letzten 7 Jahren durfte ich viele Hunderte Diabetiker persönlich kennenlernen und deren Geschichten glichen sich Großteils wie ein Ei dem anderen.
- Nicht einem einzigen Patienten wurde erläutert, dass man mittels einer sogenannten Lifestyle Therapie eine bestehende Insulinresistenz in den meisten Fällen rückgängig machen könnte.
- Nicht einem einzigen Patienten wurde erklärt, dass es mittels eines bestimmten Laborwertes namens C-Peptid möglich ist herauszufinden, ob die eigene Bauchspeicheldrüse noch ausreichend Insulin produziert.
- Und nicht einem einzigen Patienten wurde nähergebracht, dass auch andere Therapieformen als jene der medikamentösen existieren.
Heute weiß ich, dass man mittels Ernährung und ein wenig Bewegung um Längen mehr erreichen kann, als durch den Einsatz von oralen Antidiabetika und auch Insulin. Mehr noch: Möchte man die Zuckerkrankheit nachhaltig besiegen, führt sogar kein Weg daran vorbei.
Nicht ein einziges Medikament auf dieser Erde ist in der Lage, das Fortschreiten der Zuckerkrankheit Diabetes Typ-2 zu verhindern. Eine simple Änderung der Essgewohnheiten jedoch sehr wohl.
Wenig hilfreich dabei ist jedoch die bestehende Ernährungspyramide, die auch Diabetikern fatalerweise noch immer einen viel zu hohen Anteil an Kohlenhydraten empfiehlt. Und auch der seit Neuestem propagandierte „gesunde Teller“ geht viel zu wenig darauf ein, dass Diabetiker eigentlich eine Art „Kohlenhydratintoleranz“ aufweisen. Denn sie sind nicht mehr in der Lage, Kohlenhydrate optimal zu verstoffwechseln.
Einem Diabetiker Kohlenhydrate (vor allem stärkehaltige und generell solche aus Getreide) zu empfehlen ist ungefähr so vernünftig, als wenn man einem Menschen mit Laktoseintoleranz empfiehlt, Milchprodukte zu präferieren, oder vielleicht einer Person mit Zöliakie eine besonders glutenhaltige Ernährung ans Herz zu legen.
Sie meinen ich übertreibe? Keinesfalls! Denn so lange Diabetiker weiterhin in dieser Menge Kohlenhydrate in sich „hineinstopfen“, solange werden sie auch nicht in der Lage sein, den Verlauf der Krankheit positiv zu beeinflussen. Eigentlich wäre es eine recht simple Gleichung: Je weniger Kohlenhydrate (und davor allem die sogenannten rasch verfügbaren, wie z.B. Zucker, Brot & Gebäck aus Getreide, Pasta Produkte, Reis & Kartoffeln), desto besser die Blutzuckerwerte und in Folge der Verlauf der Insulinresistenz. Warum einem das keiner empfiehlt? Fragen Sie mich nicht…
Allein in Österreich haben wir mittlerweile mindestens 800.000 Diabetiker. Genau weiß das keiner, denn die Dunkelziffer dürfte noch viel höher sein, als man es bis dato angenommen hat. Als Diabetiker schwebt das „Schwert des Damokles“ ständig über dem eigenen Kopf, denn man wird von Beginn an mit den Spätkomplikationen der Zuckerkrankheit konfrontiert. Vom Arzt, von den Medien und von allen möglichen selbsternannten „Diabetes-Experten“.
Teilweise nicht ganz zu Unrecht, denn wenn man die Sache auf die leichte Schulter nimmt, dann gehört man unter Umständen zu jenen bedauernswerten Mitmenschen, denen in Folge von Diabetes beispielsweise ein Fuß amputiert wird. Schätzungsweise werden allein in Deutschland
jedes Jahr rund 50.000 Amputationen als Folge des diabetischen Fuß-Syndroms vorgenommen, am diabetischen Fußsyndrom erkranken pro Jahr gar rund 250.000 Patienten.
Fußamputationen wären bei Diabetikern übrigens häufig vermeidbar, leider stehen dem nicht zuletzt auch finanzielle Gründe dagegen. Denn während eine Amputation „auskömmlich finanziert“ ist, wird der bedeutend aufwendigere Erhalt eines diabetischen Fußes leider weit weniger gut von den Krankenkassen vergütet…
All das muss natürlich nicht sein und soweit sollte man es aus Eigeninteresse gar nicht erst kommen lassen. Am Anfang nahezu einer jeden Diabetes Typ-2 Erkrankung steht stets die Insulinresistenz, und jene kommt nicht über Nacht. Durch jahrelange Fehlernährung (wie sie leider mittlerweile weit verbreitet ist) in Kombination mit Bewegungsmangel ruinieren wir oft unbemerkt – mit einer geradezu kompromisslosen Konsequenz – unseren Körper, und wundern uns dann über das Resultat.
Eine Insulinresistenz ist zumeist vor allem auch die Folge eines überbordenden Kohlenhydratkonsums, welcher die Bauchspeicheldrüse maßlos überfordert. Denn Kohlenhydrate werden im Zuge des Stoffwechsels zu Glucose umgewandelt und damit der Blutzucker in die Zellen „eingeschleust“ werden kann, benötigt es das Insulin. Welches übrigens in der Bauchspeicheldrüse, in den sogenannten Langerhansschen Inseln oder auch Langerhans Zellen genannt, gebildet wird.
Maßloser Kohlenhydratkonsum überfordert mit der Zeit die Bauchspeicheldrüse, unsere Zellen werden in der Folge immer unempfindlicher gegenüber dem eigenen Insulin. Der Beginn einer Insulinresistenz und somit auch einer Diabetes Typ-2 Erkrankung…
Es fällt nicht wirklich schwer zu erkennen, wie man diesen Verlauf vermeiden, stoppen und auch umkehren kann. Die Lösung ist so einfach, dass man eigentlich gar nicht glauben kann, dass sie nicht von jedem Betroffenen gewählt wird. Wir erinnern uns an die „Formel“?
Je weniger Kohlenhydrate, desto weniger Blutzuckeranstieg.
Meine persönliche Empfehlung für Diabetiker, welche noch eine gut funktionierende Bauchspeicheldrüse haben (C-Peptid!): Schränken Sie generell Ihren Kohlenhydratkonsum ein wenig ein und verzichten Sie – sofern Sie kein Spitzensportler sind – weitgehend auf „rasch verfügbare Kohlenhydrate“ wie z.B. Weizen und Zucker, sowie generell auf Pasta, Reis und Kartoffeln.
Wer es schafft, das ein paar Wochen durchzuziehen, wird erste Erfolge bereits beim nächsten Laborbefund feiern können.
Aus persönlicher Erfahrung weiß ich nur zu gut, dass der Genuss dabei nicht auf der Strecke bleibt, ganz im Gegenteil! Gerade im Bereich der Süßspeisen gibt es mittlerweile hervorragende Alternativen zu den üblichen Zuckerbomben! Probieren Sie es einfach aus. Es lohnt sich, glauben Sie mir!
Übrigens, schon mal bei LOCABA vorbeigeschaut? https://locaba.at/