Bereits in meinem ersten Buch berichtete ich über die Vorteile von Aminosäuren im Kampf gegen die Zuckerkrankheit. Erwähnenswert sind dabei vor allem die beiden Aminosäuren Arginin und Carnitin, da sie uns besonders wertvolle Dienste leisten können. Aber überzeugen Sie sich am besten selbst…
Lange bevor die Bauchspeicheldrüse in Folge von Diabetes Typ-2 die Insulinproduktion einstellt, sollte die oberste Prämisse sein, exakt diesen Umstand zu verhindern. Das primäre Problem, das es dabei zu lösen gilt, ist so früh wie möglich eine beginnende Insulinresistenz der Zellen rückgängig zu machen. Das gelingt in den meisten Fällen, sofern rechtzeitig korrekt diagnostiziert – und vor allem therapiert wird. So vorgegangen, vermeidet man zumeist die Gefahr einer verminderten Insulinproduktion und somit vor allem auch die leider oft spätere Notwendigkeit einer Insulintherapie!
Als besonders hilfreich dabei dürfte die Zugabe essentieller Aminosäuren sein, und so hat es sich bereits im Jahr 1998 anhand einer Studie* herausgestellt, dass L-Arginin in der Lage ist, die Insulinsensibilität zu erhöhen und somit einer Insulinresistenz entgegenzuwirken.
*Quelle: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/9823540
Arginin, welches als Vorstufe eines Botenstoffes namens Stickstoffoxid fungiert, verbessert die Insulinempfindlichkeit bei Diabetes Typ-2 um 34 Prozent, wie man im Zuge einer weiteren Studie* aus dem Jahr 2001, die über einen Zeitraum von 3 Monaten durchgeführt wurde, herausfand.
*Quelle: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11347747
Auch spätere Studien, wie zum Beispiel nachfolgende aus dem Jahr 2013*, lieferten ähnliche Ergebnisse und untermauern die hilfreiche Unterstützung dieser wertvollen Aminosäure bei Diabetes Typ-2.
Quelle: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23658699
:idea: Tipp: Aus verschiedenen Fachartikeln ist zu entnehmen, dass die empfohlene Tagesdosis nicht über 10 g bis 15 g liegen sollte.
Die Aminosäure L-Carnitin optimiert ebenfalls die Insulinempfindlichkeit der Beta-Zellen und senkt dazu das „schlechte“ LDL-Cholesterin, so zwei Studien* aus den Jahren 2007 und 2009.
*Quellen:http://www.cell.com/cell-metabolism/abstract/S1550-4131(12)00145-3?_returnURL=http%3A%2F%2Flinkinghub.elsevier.com%2Fretrieve%2Fpii%2FS1550413112001453%3Fshowall%3Dtrue&cc=y=
und
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19056606
Als Ergebnis einer besonders beachtenswerten 3-monatigen Studie wurde festgestellt, dass die 3x/tägliche Einnahme von L-Carnitin den Nüchtern-Blutzuckerspiegel von Typ-2 Diabetikern um fast 10 Prozent, nämlich von 143 mg/dl auf 130 mg/dl reduziert hat.
*Quelle: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15741989
Laut verschiedenen Untersuchungen liegen jedoch eindeutige Hinweise vor, dass gerade Diabetes Patienten einen eher niedrigen Carnitin-Spiegel im Blut aufweisen. Nicht zuletzt aus diesem Grund könnte es daher durchaus sinnvoll sein, eine Diabetes Therapie durch die Zugabe von 2 g bis 3 g L-Carnitin zu unterstützen.
Sowohl L-Arginin wie L-Carnitin kommen auch auf natürliche Art in Lebensmitteln vor, im Folgenden ein paar Beispiele dazu (Gehalt im mg pro 100 g):
L-Arginin |
L-Carnitin |
Erdnüsse 3.460 mg |
Rindfleisch faschiert 47 mg |
Sojabohnen 2.200 mg |
Getrocknete Steinpilze 38,8 mg |
Haselnüsse 2.030 mg |
Bratwurst 38,6 mg |
Hühnerfleisch 1.350 mg |
Schweinefleisch 24,4 mg |
Walnüsse 1.140 mg |
Putenkeule 13,3 mg |
Haferflocken 870 mg |
Hühnerbrust 7,8 mg |
Sollten manche meiner LeserInnen zusätzlich auch an Kraftsport und Muskelaufbau interessiert sein, so sollen additiv zu Arginin an dieser Stelle noch die weiteren dafür förderlichen Aminosäuren erwähnt werden, nämlich: Glutamin und Ornithin, sowie die sogenannten „verzweigt-kettigen“ Aminosäuren Isoleucin, Leucin und Valin.